Neue Variante in Österreich
Corona-Explosion – erste Patienten auf Intensivstation
Das Coronavirus hat Österreich weiterhin fest im Griff. Wer jetzt auf der Intensivstation landet und wie Experten die Pirola-Variante einschätzen.
Die Coronazahlen in Österreich steigen weiter an. Das zeigen die Daten aus der Abwasseranalyse und die Krankenstandszahlen der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK). 14.573 Versicherte sind derzeit alleine in Wien aufgrund einer Corona-Infektion krank geschrieben. Das sind fast doppelt so viele, wie zum gleichen Zeitpunkt noch vor einem Jahr.
Eine Situation, die sich auch in den Spitälern Österreichs widerspiegelt. Innerhalb von zwei Wochen sind hier die Covid-19-Einweisungen bzw. -Entlassungen um über 40 Prozent gestiegen, wie aus dem SARI-Dashboard für stationären Aufnahmen vom Menschen mit Atemwegserkrankungen hervorgeht.
Wer jetzt auf der Intensivstation landet
Im Unterschied zu den vergangenen Jahren landen die meisten Personen jedoch zumindest nicht mehr auf der Intensivstation. So mussten zuletzt rund 1.200 Corona-Infizierte im Spital behandelt werden - etwa 40 von ihnen auf der Intensivstation
Dabei handelte es sich zuletzt allerdings nicht nur um Risikopatienten im Alter von über 60 oder 70 Jahren, wovon in den vergangenen drei Wochen 58 betroffen waren. Zwei Männer, die intensivmedizinisch behandelt werden mussten, waren zwischen 30 und 44 Jahre alt. Fünf Männer waren zwischen 45 und 59 Jahre alt und ebenso zwei Frauen. Doch auch die ganz Kleinen trifft es weiterhin: Sechs Kinder unter vier Jahre mussten auf der Intensivstation behandelt werden.
Allerdings muss hier auch beachtet werden, dass die Zahlen im SARI-Dashboard um drei Wochen hintennach hinken. Doch damit noch nicht genug, wie auch bereits Molekularbiologe Ulrich Elling bekrittelt hat: "Schön wäre es, wenn Patientinnen und Patienten schon bei Aufnahme ins Krankenhaus im Dashboard erfasst werden. Derzeit ist das immer erst bei Entlassung der Fall." Angesichts der vielen Infektionen der letzten Wochen sei mit einem Anstieg der Patientenzahlen jedenfalls noch zu rechnen, so Elling.
Pirola-Varianten befeuern Welle
Zuletzt hatte Elling auch davon gesprochen, dass der Peak der aktuellen Welle bereits erreicht sei – zumindest was die XBB-Varianten betrifft. Die noch ansteckenderen Pirola-Varianten haben mittlerweile jedoch übernommen und dominieren das Infektionsgeschehen nicht nur, sondern befeuern es auch noch.
Die offene Frage sei laut dem Experten: "Was passiert jetzt? Wird die Welle nur breiter oder gibt es einen zweiten Peak oder gehen die Wellen jetzt direkt ineinander über?"