Wien
Corona-Demos – "Ältere trauen sich nicht in 1. Bezirk"
Kaufleute in der Wiener Innenstadt fordern ein Demo-Verbot. Die Corona-Protestmärsche wirken sich negativ auf ihr Geschäft aus.
Fast jedes Wochenende finden nun im ersten Bezirk in Wien Corona-Demonstrationen und Kundgebungen statt. Neben den Verkehrsbehinderungen wirken sich diese auch negativ auf die Geschäfte aus. Die Kaufleute der Wiener City haben genug. Sie warnen in einem offenen Brief vor einem Geschäftesterben und fordern eine Verlegung der Demonstrationen, berichtet "ORF Wien".
"Die älteren Leute trauen sich nicht mehr in den ersten Bezirk zu kommen“, schildert Boutiquen-Inhaberin Lina Schmutz in "Wien Heute". "Langfristig gesehen sehe ich es als Missbrauch der Demokratie und die Herrschaften sollten mal darüber nachdenken, was sie da anzetteln", ergänzte Modegeschäft-Besitzer Manfred Markovski.
"Drei Mal hintereinander, das geht so nicht"
Auch Handels-Spartenobmann Rainer Trefelik kritisiert die derzeitige Situation: "Es ist einerseits gefordert die Politik, die zu diesen Demonstrationen aufruft, hier auf die Bremse zu steigen. Drei Mal hintereinander, das geht so nicht."
Für den Menschenrechtsexperten Michael Fremuth stellt der Ausgleich von Erwerbsfreiheit und Versammlungsrecht eine Herausforderung dar: "Zur Versammlungsfreiheit gehört auch, dass ich zunächst einmal entscheiden kann, wann ich wo demonstrieren möchte. Das heißt, mich in irgendwelche periphären Bezirke verbannen, das geht ohne weiteres nicht. Weil das Versammlungsgesetz ist gerade darauf angelegt, dass ich in die Öffentlichkeit trete mit meiner Meinung."