Wien

Christbaum in Kirche angezündet – "Ich bin Jesus"

Er habe eine Kirche in Ottakring angezündet. "Ich bin Jesus", soll der Wiener in Unterhose behauptet haben, bevor er am Montag nun vor Gericht musste.

Christian Tomsits
Der tatverdächtige Wiener soll beinahe die Kirche in Wien-Ottakring in Brand gesetzt haben.
Der tatverdächtige Wiener soll beinahe die Kirche in Wien-Ottakring in Brand gesetzt haben.
Denise Auer/Sabine Hertel

Passanten erschraken, als sie nach den Weihnachtsferien am helllichten Tag plötzlich Flammen durchs Fenster in der Neuottakringer Kirche lodern sahen. Da bereits dichter Rauch aus dem Gotteshaus quoll, riefen die Männer die Feuerwehr.

Trockener Christbaum ging sofort in Flammen auf

Drinnen war ein Christbaum unter dem Jesus am Kreuz mit Kerzen angezündet worden, brannte rasch lichterloh. "Aus der Kirche kam ein Mann", so einer der beiden Zeugen am Montag vor Gericht. Er erkannte den 37-jährigen gelernten Maler und Anstreicher auf der Anklagebank wieder. Warum er dort sitzt? "Jo, weil i bisserl zündelt hab", meinte er reuig. 

Mann soll mehrere Brände gelegt haben

Ihm wurde auch ein fast verheerender Kellerbrand in der Thaliastraße angelastet, bei dem fast ein Dutzend Bewohner aus dem Wohnhaus mit einer Rauchgasvergiftung ins Spital mussten. Die Kirche will der 37-Jährige allerdings nicht wissentlich in Brand gesteckt haben. "Ich habe dort gar nichts angezündet", erklärte er. "Ich wollte nur das Tannenreisig riechen, dann ist es passiert. Ich wollte nur ein bisserl mit den Kerzen spielen und beten", meinte der tiefgläubige Mann.

Laut Polizei wurde der seit längerer Zeit Obdachlose allerdings kurz nach dem Brand in Unterhose tanzend aufgefunden, soll dabei sogar laut gesungen haben. "Ich bin Jesus!" Dann gestand der Wiener, bereits vor Jahren die Stimme des Teufels gehört zu haben. "Der meinte 'dich kriegen wir auch noch'. Daraufhin hab ich nur geantwortet – 'des schau i mir an.'"

"Des schau i mir an", erwiderte der Angeklagter der angeblichen Stimme des Teufels

Dem Gerichtsgutachter nach leidet der Mann an einer paranoiden Schizophrenie, ist im wahrsten Sinne des Wortes brandgefährlich – er empfahl eine unbedingte Einweisung, die von der Staatsanwältin beantragt wurde. Die Schöffen kamen dem nach. Das Urteil ist bereits rechtskräftig.

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