Limousine SU7
China-Hersteller Xiaomi startet das erste Handy-Auto
In China soll das erste Xiaomi-E-Auto noch im März erhältlich sein. Es verfügt über viele Sensoren und Displays – zum überraschend günstigen Preis.
Der zweitgrößte Handyhersteller Apple stellte die Arbeiten am eigenen Elektroauto ein. Doch die drittgrößte Handymarke lässt sich davon nicht beirren. Der chinesische Hersteller Xiaomi will noch im März sein erstes E-Auto verkaufen.
Firmengründer Lei Jun sagte einst, dass Xiaomi-Autos sein letztes großes Projekt sein werden. Nun schrieb er im chinesischen sozialen Netzwerk Weibo, dass am 28. März die Limousine SU7 auf den Markt kommen soll.
Das ist das erste Handy-Auto
Xiaomi entwickelte das erste Handy-E-Auto gemeinsam mit dem chinesischen Autohersteller BAIC. Es ist laut Experten vergleichbar mit dem Tesla Model S oder dem Porsche Taycan. Die Top-Version SU7 Max arbeitet mit zwei E-Motoren und kommt von null auf 100 km/h in 2,78 Sekunden. Eine Akkuladung reicht für 800 Kilometer.
In der fast fünf Meter langen und zwei Meter breiten Limousine sind zahlreiche Kameras und Sensoren verbaut. Xiaomi verspricht eine innovative Vernetzung von Fahrzeug, Handy und Smarthome-Geräten, ohne konkreter zu werden. An Bord befinden sich zahlreiche Displays wie ein 16,1-Zoll-Touch-Hauptdisplay, ein 56-Zoll-Head-up-Display und ein 7,1-Zoll-Display hinter dem Lenkrad.
Nächstes Projekt: Le Mans
Vorerst soll es das Fahrzeug nur in China geben, später auch weltweit. Der Preis ist noch nicht bekannt, soll sich aber laut Insidern bei umgerechnet rund 39.500 Euro bewegen.
Insgesamt zehn Milliarden Dollar will Xiaomi in die Auto-Sparte investieren. Geplant sind insgesamt vier Modelle. Das nächste Modell, das 2025 kommen soll, trägt den Codenamen Le Mans.
China flutet den Markt mit Autos
Chinesische Hersteller mischen derzeit den Automarkt auf. Chinas BYD löste Tesla als größte E-Auto-Marke ab. Die französischen Hersteller Stellantis und Renault beschwerten sich bereits über die neue Bedrohung aus China.
Die EU-Kommission prüft nun, ob es für die chinesischen Firmen unerlaubte Subventionen gibt und sie deshalb höhere Zölle erheben soll. Die deutschen Hersteller warnen aber vor Gegenreaktionen, für sie ist China einer der wichtigsten Absatzmärkte.
Derweil fordert Mercedes-Chef Ola Källenius tiefere Zölle für Autos aus China. "Eine stärkere Konkurrenz aus China würde den europäischen Autobauern langfristig helfen, bessere Autos zu produzieren", sagte Källenius der "Financial Times".