Sport
China-Finanzspritze für Ex-Rapidler Bickel und Gogo?
Der Schweizer Traditionsklub Grasshoppers steht in Gesprächen mit neuen Investoren. Ein Verkauf an ein chinesisches Unternehmen ist die wahrscheinlichste Variante.
Bis vor kurzem verbrauchten die Grasshoppers in einer Saison umgerechnet etwas mehr als 18 Millionen Euro. Nach dem Abstieg im letzten Frühjahr schrumpften die Ausgaben auf knapp 12,8 Millionen zusammen, der Verein rechnete mit einem Verlust von 6,1 Millionen Euro.
Geschäftsführer Fredy Bickel, ehemaliger Rapid-Sportdirektor, und András Gurovits, der letzte verbliebene Verwaltungsrat, konnten in der laufenden Saison den Verlust noch einmal auf 4,7 Millionen runterdrosseln. Und für die neue Saison auf 2,8 Millionen, weil bei den Ausgaben rund um die erste Mannschaft, beim Personal und im Marketing gespart wurde.
Wer deckt das Defizit?
Doch auch die 2,8 Millionen sollen in der nächsten Saison gedeckt sein, wenn sich die Grasshoppers erfolgreich um eine Schweizer Super-League-Lizenz bewerben wollen. Bis am Montag muss GC die Dokumente bei der Swiss Football League einreichen. Ob das auch gelingt, bleibt offen. "Ich bitte Sie um Verständnis, dass ich dazu im Moment nichts sagen kann", antwortet Gurovits.
Um das finanzielle Loch zu stopfen, soll ein neuer Käufer her. Und diesen soll Gurovits bereits gefunden haben: Das chinesische Milliarden-Unternehmen Fosun International. Der Konzern mit Sitz in Shanghai machte zuletzt rund 13,2 Milliarden Franken Umsatz und verdient sein Geld hauptsächlich mit Finanzgeschäften und Investitionen, wie etwa in der Stahlbranche.
Fosun mischt schon seit ein paar Jahren im europäischen Fußball mit. 2016 kaufte das chinesische Unternehmen den englischen Klub Wolverhampton auf, der nach der Übernahme von Fosun in die Premier League aufstieg und sich dort aktuell im vorderen Mittelfeld behaupten kann.
Neben Bickel ist mit Trainer Goran "Gogo" Djuricin seit 10. Februar ein zweiter Ex-Rapidler in Zürich am Werk. Bickel und Djuricin arbeiteten schon in Hütteldorf zusammen.