Sport
Chaos und Verletzte: Sturm-Angst bei Olympia
Der Sturm hat Pyeongchang weiter fest im Griff! Die Folge: Absagen, Termin-Chaos und verletzte Olympia-Sportler. Gehen die Spiele in die Verlängerung?
Südkorea zeigt sich bislang nicht von seiner schönsten Seite. Temperaturen im zweistelligen Minus-Bereich und heftiger Wind stehen an der Tagesordnung.
Problem: Vor allem an Skifahren ist bei diesen Bedingungen nicht zu denken. Die Herren-Abfahrt musste bereits auf Donnerstag verschoben werden, in der Nacht traf es auch den Damen-Riesentorlauf.
Während bei den Alpinen der Sicherheitsgedanke die Oberhand behielt, peitschten die Veranstalter den Slopestyle-Bewerb der Snowboard-Damen durch. Der Bewerb wurde zur Farce. Anna Gasser, haushohe Favoritin, wurde auf Rang 15 verblasen.
"Schon in der Früh war der Wind extrem. Bei meinen Runs musste ich raten, woher der Wind kommt. Es ist traurig, dass wir nicht unser Bestes zeigen konnten", war Gasser enttäuscht. "Ich bin nicht auf mich selbst böse, ich bin nur böse, dass der Bewerb unter diesen Verhältnissen durchgeführt wurde."
Snowboarder verletzt
Gasser kam zumindest gesund ins Ziel. Die Deutsche Silvia Mittermüller erlitt bei einem Sturz bei der letzten Probefahrt einen Meniskuseinriss. "Ich habe eine Windböe abbekommen, habe einen Sprung versemmelt", war sie geknickt. Australiens Snowboard-Youngster Tess Coady wurde schon am Sonntag im Training vom Wind erfasst und stürzte. Diagnose: Kreuzbandriss – Olympia-Aus.
Termin-Chaos ist perfekt
Die Absagen bringen auch die Veranstalter ins Schwitzen. Hotelzimmer müssen umgebucht oder verlängert werden, die verschobenen Bewerbe werden ins bestehende Programm gequetscht.
Besteht die "Gefahr", dass die Olympischen Spiele verlängert werden müssen? "Es wäre verfrüht, darüber zu reden", blockt ein IOC-Sprecher ab.
(red)