Luigi Mangione, der mutmaßliche Mörder des UnitedHealthcare-CEOs Brian Thompson, fordert, dass Beweise gegen ihn vor Gericht nicht zugelassen werden. Seine Anwälte werfen der Polizei vor, seine Rechte verletzt zu haben – unter anderem, indem sie ihm in einem McDonald's einen Snack anbot, um an seine DNA zu kommen.
Der 26-Jährige wurde am 9. Dezember 2024 nach einer fünf Tage andauernden Fahndung in einem McDonald's in Altoona, Pennsylvania, festgenommen. Die Polizei suchte ihn, weil er am 4. Dezember vor einem Hotel in New York City den Versicherungsmanager Brian Thompson aus nächster Nähe erschossen haben soll. Die Ermittler gehen von einem gezielten, geplanten Attentat aus.
Laut Mangiones Anwalt Thomas Dickey boten die Beamten ihm bei seiner Festnahme einen Hash Brown an. Sie hätten darauf spekuliert, dass er den Snack berührt oder isst, um so unauffällig an seine DNA zu gelangen. Dickey spricht von einem illegalen Trick und fordert, dass diese Probe nicht vor Gericht verwendet werden darf, wie ABC News berichtet.
Neben der DNA-Probe kritisiert die Verteidigung auch den Umgang der Polizei mit Mangiones persönlichem Besitz. Beamte hätten seine Tasche durchsucht und ein rotes Notizbuch sichergestellt, das sie als Manifest bezeichneten. Dickey hält das für eine bewusste Manipulation. Die Polizei habe das Buch falsch dargestellt, um Mangione öffentlich in ein schlechtes Licht zu rücken und Geschworene zu beeinflussen, heißt es in einem Antrag.
Mangione steht vor mehreren Gerichtsverfahren. In New York ist er wegen Mordes und Terrorismus angeklagt. Auf Bundesebene droht ihm eine weitere Anklage wegen Mordes mit einer Schusswaffe – eine Straftat, die mit der Todesstrafe geahndet werden kann. In Pennsylvania werden ihm unter anderem unerlaubter Waffenbesitz, Urkundenfälschung und falsche Angaben gegenüber der Polizei vorgeworfen.
Mangione hat auf nicht schuldig plädiert und wartet derzeit in einem Hochsicherheitsgefängnis in Brooklyn auf seinen Prozess. Seine New Yorker Anwältin Karen Friedman Agnifilo stellt ebenfalls die Ermittlungspraktiken der Polizei infrage. Sie kritisiert, dass Beweise auf "fragwürdige Weise" sichergestellt worden seien, und fordert, dass diese nicht vor Gericht verwendet werden dürfen.
Während Mangione auf seinen Prozess wartet, sammeln Unterstützer über die Plattform GiveSendGo Spenden für seine Verteidigung. Bisher kamen über 720.000 Dollar (rund 670.000 Euro) zusammen.