Beihilfe zur Untreue

Causa "Alt Wien": Freispruch für Kinder des Angeklagten

36 Millionen Euro Schaden soll der Ex-Betreiber der "Alt Wien"-Kindergärten verursacht haben. Seine mitangeklagten Kinder wurden nun freigesprochen.

Wien Heute
Causa "Alt Wien": Freispruch für Kinder des Angeklagten
Richard W. (l.) muss sich wegen schweren Betrugs, Untreue und betrügerischer Krida vor Gericht verantworten.
Denise Auer

Seit vergangenem Oktober wird am Landl in Wien verhandelt: Richard W. (81), Ex-Betreiber der "Alt Wien"-Kindergärten, wird schwerer Betrug, Untreue und betrügerische Krida vorgeworfen – er soll einen Schaden in Höhe von 36 Millionen Euro verursacht haben.

Laut Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft soll der Angeklagte ab 2009 insgesamt 16 Millionen Euro an Fördergeldern der Stadt Wien für private Zwecke verwendet haben. Laut Anklage soll der 81-Jährige davon etwa sieben Liegenschaften, Reisen nach St. Moritz und Dubai, einen Mercedes und einen Whirlpool finanziert haben. Die Vorwürfe bestreitet er, es gilt die Unschuldsvermutung.

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    21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
    privat, iStock

    Kinder bestritten Mitwissen

    Die vier mitangeklagten Kinder von Richard W. müssen sich wegen Beihilfe zur Untreue beziehungsweise Geldwäscherei verantworten. Die abgezweigten Fördergelder sollen etwa in Immobilien, Luxusautos, einen Reitstall, Pelzmäntel sowie einen Massagestuhl geflossen sein – sie bestritten die Vorwürfe ebenfalls. Laut Verteidiger Lukas Kollmann sollen sie nichts von den "Buchhaltungstricks" ihres Vaters mitbekommen haben.

    Und der Schöffensenat folgte dieser Argumentation – Freispruch (nicht rechtskräftig). Gegen den Vater wird nun weiter verhandelt.

    Die Causa "Alt Wien"

    Der Verein "Alt Wien – MUKU – Arbeitsgemeinschaft für multikulturelle Kindergartenpädagogik" wurde 1996 gegründet, betreute jährlich etwa 2.300 Kinder. Betrieben wurden zuletzt neun Horte und 32 Kindergärten bevor 2016 ein Förderstopp verhängt wurde, nachdem finanzielle Unregelmäßigkeiten bekannt wurden. Der Verein meldete daraufhin Konkurs an, schloss seine Standorte.

    Auf den Punkt gebracht

    • Der Ex-Betreiber der Kindergärten "Alt Wien" wurde beschuldigt für einen Schaden von 36 Millionen Euro verantwortlich zu sein
    • Er soll 16 Millionen Euro an Fördergeldern für private Zwecke verwendet haben
    • Seine Kinder wurden jedoch freigesprochen, da sie behaupteten, nichts von den Machenschaften ihres Vaters gewusst zu haben
    • Der Prozess gegen den Vater wird fortgesetzt
    red
    Akt.