Bei Lebensmittelausgabe
Caritas verteilt jetzt Adventkalender an Bedürftige
Der Andrang auf die Lebensmittelausgabestellen der Caritas ist nach wie vor groß. Zur Vorweihnachtszeit werden nun auch Adventkalender verteilt.
Die massiven Teuerungen lassen viele Wiener verzweifeln. Nun naht der Winter in schnellen Schritten und hinzu kommen die gestiegenen Heizkosten. Wie viele Menschen mittlerweile an der Armutsgrenze sind, wird bei den Lebensmittelausgabestellen der Caritas sichtbar.
200 Kalender an einem Tag
Allein im vergangen Jahr kamen mehr als 15.500 Menschen in die "LeO's", dabei wurden insgesamt mehr als 900 Tonnen Lebensmittel ausgegeben. Der Bedarf ist weiterhin sehr hoch, der Andrang seit Monaten enorm. Um diesem gerecht zu werden, eröffnete die Caritas erst diesen Herbst eine neue Ausgabestelle am Gellertplatz in Wien-Favoriten. Sie ist nun der 15. Standort für Armutsbetroffene in Wien.
Um armutsbetroffenen und armutsgefährdeten Menschen die Adventzeit trotz aller Probleme etwas zu versüßen, verteilt die Caritas nun auch Schokoladen-Adventkalender. Allein in der Ausgabestelle Liesing wurden an einem Vormittag 200 Kalender verteilt. Die Freude bei Familien, Kindern, aber auch älteren Klienten war groß und zauberte ihnen zumindest für kurze Zeit ein Lächeln ins Gesicht.
"Menschen können sich Energiekosten nicht mehr leisten"
"In unseren 71 Sozialberatungen in ganz Österreich sehen wir, dass immer mehr Menschen aufgrund der Teuerungen unter Druck geraten", weiß Caritas Wien-Chef Klaus Schwertner. Dies betreffe nun vor allem das Thema Heizen: "Rund zwei Drittel der Anfragen kommen hier von Menschen, die sich die Energiekosten nicht mehr leisten können. Insgesamt zählten wir im vergangenen Jahr 50 Prozent mehr Erstanfragen. Besonders betroffen sind dabei Haushalte im untersten Einkommensdrittel. Außerdem konnten etwa 148.000 Menschen bereits vor den Teuerungen ihre Wohnungen nicht angemessen heizen."
Die Ergebnisse des Caritas-Monitors, der gemeinsam mit dem SORA-Institut im ersten Halbjahr durchgeführt wurde, zeigen dabei die steigende Besorgnis der hilfesuchenden Menschen. 7 von 10 Personen mit geringem Einkommen sorgen sich, ihre Wohnung nicht mehr heizen zu können. Das trifft nicht nur erwachsene Personen, sondern auch viele Familien und Kinder. Vielen bleibt daher kein Geld für andere Ausgaben wie Lebensmittel übrig.