Caritas-Präsident Michael Landau tritt ab

Fast auf den Tag genau zehn Jahre nach seiner Wahl zum Caritas-Präsidenten gibt Michael Landau (63) sein Amt ab, berichtet das "Ö1-Mittagsjournal". Bei der Vollversammlung nächsten Dienstag wird ein Nachfolger gewählt, Landau bleibt aber bis 2027 Präsident der Caritas Europa. 

Einen konkreten Grund für seinen "Rücktritt" gibt es nicht, sagt er im Gespräch mit "Ö1", es sei nun einfach der richtige Zeitpunkt gewesen. In letzter Zeit gab es sogar eine eher positive Entwicklung im Land; die aktuelle Bundesregierung sei beispielsweise die erste, bei der in Sachen Pflege etwas weiter gegangen sei. Bei der Sozialhilfe hingegen habe sich gezeigt, wie schwierig es die Entscheidungen der vorherigen Bundesregierung nun für die Menschen mache.

"Wer zu uns kommt..."

"Es kann nicht sein, dass Mindestpensionistinnen kommen und am Ende ihres Lebens sich um ein Lebensmittelpaket anstellen müssen", so Landau. Die Sozialhilfe und das Arbeitslosengeld müssen tatsächlich armutsfest werden, fordert der scheidende Caritas-Präsident.

In Sachen Integration sieht er bei den Funktionsträgern der zuständigen Staatssekretariate und Ministerien der letzten Jahre "einen gewissen Nachdenkbedarf". Aber er sagt auch: "Wer zu uns kommt, der muss auch ein Bekenntnis zu den Werten haben, die uns verbinden."

Im Dialog mit der Politik habe er erlebt, dass Politiker von seiner Kritik persönlich gekränkt oder betroffen gewesen sind von kritischen Äußerungen. Insgesamt sei die Balance aber ganz gut gewesen.