"Mein Team hat Hunger"
Capitals-Coach zu "Heute": "Wollen Schaden anrichten"
Bei den spusu Vienna Capitals startet mit Trainer Gerry Fleming eine neue Eiszeit. Der Ex-NHL-Spieler sagt: "Wichtig ist mir die Lernkurve."
Nach einer Seuchensaison ohne Play-offs starten die spusu Vienna Capitals am Freitag in eine neue Eiszeit.
Zum Auftakt gastieren die Moser Medical Graz 99ers in der Steffl Arena. Die Fans können beruhigt sein: Das Dach ist dicht, das Match gesichert. Die Verlegung der Testpartie in die Halle 3 zuletzt war eine Vorsichtsmaßnahme.
Noch viel Arbeit
Mit Gerry Fleming steht ein neuer Trainer an der Kommandobrücke in Kagran. Der 56-jährige Kanadier war ein harter Spieler, machte elf Spieler für Montreal in der NHL und sagt zu "Heute": "Unser Saisonziel sind die Play-offs. Wir wollen dort Schaden anrichten."
Flemming kam von Kloten (Sz) nach Wien und will den Eishockey-Fans in Kagran "physisches Hockey" bieten.
"Mein Team hat Hunger. Sie haben diesen wichtigen Geist, sich ständig verbessern zu wollen. Wir sind in den letzten Wochen zusammengewachsen." Nachsatz: "Es wartet aber noch viel Arbeit auf uns."
Respekt beim Schritt aus dem Bus
"Unser Ziel muss es sein, dass jede Mannschaft, die in Wien aus dem Bus steigt, genau weiß, es steht uns ein harter Abend bevor."
Mit der verpatzten Vorsaison will sich Fleming nicht aufhalten. "Im Leben geht es oft drei Schritte zurück. Dann muss man die richtigen Lehren ziehen – als Person und als Klub. Dann geht es wieder vorwärts. Wichtig ist die Lernkurve."
Um 15 Prozent wurde das Spielerbudget bei den Caps erhöht. Mit Martin Reiss folgt auf die Ära Hans Schmid ein Präsident mit großen Visionen.
Reiss ist seit 40 Jahren ist im internationalen Sportmanagement tätig. Er war dafür verantwortlich, dass Ski-Ikone Marc Girardelli in den 80er-Jahren Marlboro als Sponsor hatte und zum Topverdiener aufstieg. Später war er in der Formel 1 engagiert, ist ein Kumpel von Bernie Ecclestone, hatte die Piloten Kevin Magnussen und Romain Grosjean unter Vertrag. Im Fußball leitete er die Klubs Slavia Prag und Queens Park Rangers.
Jetzt greift er bei den Vienna Capitals an. "Wir wollen das Werk von Hans Schmid fortführen", sagt er. "Mein Ziel ist es, internationales Format reinzubringen. Wir wollen ein Klub werden, der das Niveau hat, um nationale Maßstäbe zu setzen."
Am Eis will man bei den Caps "mittelfristig" wieder um Titel mitspielen. Reiss blickt – so wie viele Fans – positiv auf die Saison: "Ich habe selten so eine gute Stimmung unter den Spielern gesehen wie beim Teamabend zuletzt in Zell am See", sagt er zu "Heute". "Das stimmt mich positiv für die Saison."