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Cannabis – der Rohstoff der Zukunft?

Die Weltbevölkerung wächst rasant und mit ihr die Ressourcenknappheit. Land, Süßwasser und Nahrung sind bereits rare Güter. 

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Cannabis könnte in Zukunft eine bedeutende Rolle spielen.
Cannabis könnte in Zukunft eine bedeutende Rolle spielen.
Getty Images (Symbol)

Cannabis hatte lange Zeit nicht das beste Image. Dabei ist die Pflanze einer der nachhaltigsten und effizientesten Rohstoffe der Welt und birgt immenses Entwicklungspotenzial, um etablierte Industrien umzukrempeln – von lebensverändernder Medizin, nachhaltigem Tierfutter, Kunststoffalternativen bis zu klimafreundlichen Baumaterialien. Doch Cannabis kann noch mehr: Es bietet die ideale Forschungsgrundlage, um die globale Nahrungsmittelproduktion zu revolutionieren.

Nahrungsmittelproduktion

Den Beweis dafür liefert die Firma Puregene mit Sitz in Zeiningen. Dem Start-up ist es gelungen, die vollständige DNA der Cannabis-Pflanze zu entschlüsseln. Das Forschungsteam hat während großangelegter Feldversuche mit 25.000 Pflanzen und mit Hilfe eines Supercomputers 350 Cannabis-Eigenschaften und ihre Position auf dem DNA-Strang identifiziert. Informationen, die die Zucht von Cannabis langfristig radikal verändern, ohne die Pflanze genetisch zu manipulieren. Gerade in der Nahrungsmittelproduktion ist das von entscheidender Bedeutung – denn ein Großteil der Bevölkerung lehnt genetisch veränderte Organismen ab und eine breite Akzeptanz ist die Grundlage für Veränderung.

Ein einfaches Beispiel: Wenn Bananen reifen, stoßen sie das Gas Ethylen aus und beschleunigen damit die Reifung weiterer Bananen in unmittelbarer Nähe. So kann es passieren, dass in einer Containerladung Bananen eine Frucht für die beschleunigte Reifung eines Großteils der Ware verantwortlich ist, was zu einer verkürzten Haltbarkeit im Detailhandel führt. Eine mögliche Lösung: Der Einsatz von Genen anderer Pflanzen, um den Gasausstoß zu verringern. Doch was nützt eine vielversprechende Lösung, wenn sie vom Konsumenten abgelehnt wird? Die Produkte landen im Abfall.

Natürliche Pflanzenzucht

Die Methode von Puregene basiert auf dem Wissen klassischer molekularer Pflanzenzucht und dem Einsatz modernster Technologie. Durch gezielte Kreuzungen werden bestimmte Eigenschaften der Pflanze betont und andere in den Hintergrund gestellt. Vielen Menschen ist nicht bewusst, dass die Produkte, die wir heute konsumieren, nicht mehr viel gemeinsam haben mit ihrer Ursprungsform. Ein Beispiel dafür ist Mais: Waren die Kolben vor rund 100 Jahren noch schmal und hart, essen wir heute saftige, weiche Maiskörner. Eine Veränderung, die sich langsam und durch gezielte Zucht entwickelt hat. Was bisher 50 bis 100 Jahre dauerte, schafft Puregene in der Cannabiszucht innerhalb von drei bis fünf Jahren.

Mehrwert für alle

Ein Weg, der auch für viele weitere Pflanzen Potenzial bietet, um ressourcenschonend anzubauen, Erträge zu steigern und Ernährungsprobleme zu lösen. Puregene ist überzeugt: Cannabis ist ein wichtiger Faktor für eine grünere Zukunft. Das Team hat es sich zur Aufgabe gemacht, die vielfältigen Möglichkeiten der Pflanze zu entschlüsseln und mit ihnen einen Mehrwert für alle zu schaffen.

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