Ukraine
"Cancel Culture" – Putin vergleicht sich mit JK Rowling
Weil die unfreundlichen Staaten des globalen Westen russische Kultur "canceln", vergleicht sich Wladimir Putin mit der Harry-Potter-Autorin.
In seinen Reden fällt Russlands Autokrat Wladimir Putin zumeist mit äußerst fragwürdigen Argumentationen auf, nicht wenige davon lassen einen stutzig zurück. Die Ukraine-Invasion begründete er etwa mit einer Spezialoperation des Militärs, um die Separatistengebiete zu schützen.
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Grund: Die Ukraine würde an der Bevölkerung einen Genozid verüben. Später sah er sich gezwungen, im Rest des Landes einzumarschieren, Wohnhäuser und Kraftwerke zu bombardieren. Alles vor dem Hintergrund, die Ukraine zu "Entnazifizieren". Genau jene Ukraine, an deren Spitze ein jüdischer Präsident steht.
"Russophobie"
Am Freitag gab es wieder eine seiner berüchtigten TV-Ansprachen. Putin erklärte, der Westen versuche, das tausend Jahre alte russische Reich zu zerstören – und behauptet, im Westen herrsche eine weit verbreitete Russophobie.
"Tschaikowsky, Schostakowitsch, Rachmaninoff werden aus den Konzertprogrammen genommen. Russische Schriftsteller und ihre Bücher werden verboten. Das letzte Mal, dass durch eine Kampagne missliebige Literatur verboten wurde, das war bei den Nazis vor 90 Jahren", sagte der Präsident gegenüber Medien am Freitag.
J. K. Rowling kontert Putin
Um ein Beispiel aus der jüngeren Zeit zu bieten, nannte Wladimir Putin die Harry-Potter-Autorin J. K. Rownling. Auch sie sei "Opfer" der "Cancel Culture" geworden, nachdem sie mit transfeindlichen Aussagen Kritik auf sich zog. Russland hingegen sei der "Hafen der Toleranz" (in dem seit Jahren systematisch etwa gleichgeschlechtliche Paare brutal verfolgt werden).
J. K. Rowling reagierte schließlich via Twitter. "Kritik an der westlichen Cancel Culture sollte nicht unbedingt von denen vorgebracht werden, die gerade Widerstand leistende Zivilisten abschlachten oder ihre eigenen Kritiker inhaftieren und vergiften."