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Bus-Inferno: A9-Gaffer behinderten die Rettung

Heute Redaktion
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Schaulustige "Gaffer" machten den Einsatzkräften, die zum Busunglück auf der deutschen A9 eilten, das Leben schwer. Die Politik will härter strafen.

Der schwere Busunfall am Montag in Bayern forderte 18 Todesopfer und 30 zum Teil schwer Verletzte. Der Bus brannte komplett aus. Nun ist eine Debatte über schaulustige Autofahrer im Gange.

Die Ermittlungen nach dem fatalen Brand laufen auf Hochtouren. Nicht nur die Leichen müssen identifziert werden, auch zur Brandursache wird intensiv ermittelt.

Heftig wird derzeit auch über das Verhalten unbeteiligter Autofahrer am der Unfallstelle diskutiert.

Schaulustige "Gaffer" behinderte die Einsatzkräfte teilweise erheblich, auf der Gegenfahrbahn kam es deshalb beinahe zu Unfällen. Beispielsweise war die Rettungsgasse nicht breit genug für die großen Einsatzfahrzeuge. Dadurch ging Zeit verloren.

Busunfall löst Debatte um Gaffer und Rettungsgassen aus. (Video: AFP)

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) bezeichnete das als "völlig unverantwortliches und beschämendes Verhalten". Die 100 Polizisten und 150 Rettungskräfte arbeiteten trotzdem so schnell wie möglich. Fünf Hubschrauber unterstützten die Rettungsarbeiten.

Politik außer sich

Auch der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) ist wütend: "Die Disziplin der Leute ist ärgerlich", sagte er. Der deutsche Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) überlegt angesichts der "Gaffer" die Strafen zu erhöhen: "Es ist in der Tat unverantwortlich und beschämend, wenn auf der Gegenfahrbahn die Geschwindigkeit drastisch vermindert wird, um zu sehen, was passiert ist", meinte er im Fernsehen.

"Ich bin auch bereit, die Bußgelder zu erhöhen, wenn wir noch mehr abschreckende Wirkung brauchen - das ist die eine Seite. Das andere ist, den Autofahrern bewusst machen, was sie durch ihr Verhalten auslösen können", so Dobrindt. Bei Behinderung der Einsatzkräfte droht sogar eine Gefängnisstrafe.

(csc)