Aus Tschechien in die Ukraine
Bursche (15) geht zur Schule – landet in Kriegsgebiet
Ein unglaublicher Fall lässt ganz Tschechien staunen. Ein 15-Jähriger sollte eigentlich zur Schule gehen – stattdessen landete er in der Ukraine.
Am 10. Jänner brach der Bursche von seinem Haus in der tschechischen Stadt Ostrava in Richtung Schule auf – doch er kehrte nicht nach Hause zurück. Am Abend suchten seine besorgten Eltern die Polizeiwache auf – sie hatten schon eine böse Vorahnung, wo ihr Sohn sein könnte.
Schüler wollte gegen Russen kämpfen
Unmittelbar danach informierten die Polizisten die polnischen Dienststellen, darunter den schlesischen Grenzschutz. "Unsere Beamten an der Kontaktstelle des Grenzpostens Chotěbuz haben die Information über den vermissten 15-Jährigen erhalten. Seine Eltern gaben eine Beschreibung des Jungen ab", sagte Oberleutnant Szymon Mościcki gegenüber "wyborcza.pl". Die Polizei habe sein Telefon in Przemyśl – also über 400 Kilometer von seinem Haus entfernt – aufgezeichnet.
Bursche war schon in der Ukraine
Schon bald stellte sich heraus, dass es dem 15-Jährigen sogar gelungen war, die polnisch-ukrainische Grenze zu überqueren. "Er kam mit dem Zug nach Przemyśl. Über den Grenzübergang in Medyka erreichte er die Ukraine", erzählte Mościcki.
Beamte der schlesischen Grenzschutzeinheit informierten die ukrainische Seite über den Tschechen, der sich auf ihrem Gebiet befand. Ukrainische Beamte nahmen den Burschen daraufhin fest und brachten ihn zurück an die polnische Grenze. Der Junge kehrte unverletzt nach Hause zurück, aber die tschechische Polizei konnte ihn noch nicht befragen. Die Ermittlungen in diesem Fall dauern an.