Österreich

Niemand will die Rechten-Demo in Wullowitz

Heute Redaktion
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Bürgermeister von Leopoldschlag, Hubert Koller, versuchte die "Gedenkveranstaltung" für den durch einen Asylwerber ermordeten Franz G. zu stoppen. Ohne Erfolg – sie findet statt.

Mit Flyern machte die als Gedenkveranstaltung angekündigte Aktion die Runde. Auf Facebook wurde zum Mitmachen aufgerufen – man solle den durch einen Asylwerber (für ihn gilt die Unschuldsvermutung) ermordeten Altbauern Franz G. (63) die letzte Ehre erweisen.

Stattfinden soll die Veranstaltung Donnerstag, 17. Oktober, am Marktplatz Leopoldschlag. Bürgermeister Hubert Koller (ÖVP) hat damit keine Freude. Wie er gegenüber "Heute" erzählt stecken hinter der Aktion Identitäre. Er wolle die Demo verhindern, sagte er. Wir berichteten.

Ohne Erfolg! Wie „Heute" Donnerstagvormittag von Koller erfuhr, wird die Veranstaltung wie geplant stattfinden. „Es gibt keine gesetzliche Handhabung. Es ist keine verbotene Gruppe", so Koller. Die Bezirkshauptmannschaft hat die Genehmigung dazu gegeben. Dabei sollen sogar die Angehörigen des Ermordeten gegen die Veranstaltung sein.

An die 30 bis 40 Personen sind angekündigt. Auch die Polizei wird die Sache im Auge behalten.

Auch LH gegen Missbrauch der Situation

Landeshauptmann Thomas Stelzer stellt sich auf die Seite Kollers. Gegenüber dem ORF sagte er Donnerstag: "Diese angekündigte Versammlung der Mahnwache oder wie immer man das nenne, sei ein Missbrauch dieser Situation". Es handle sich um eine kleine Gruppe, bei der klar sei, welchen Hintergrund sie habe. Dass diese den tragischen Fall im negativen Sinn ausnützen wolle, sei ein völlig falsches Signal, das er ebenfalls ablehne. Die Veranstaltung könne zwar rechtlich nicht unterbunden werden, stehe aber unter Beobachtung des Verfassungsschutzes.

Hintergründe

Laut Stand der Polizei wurde Altbauer Franz G. am Montag von Asylwerber Jamal Ali A. (33) mit dem Messer erstochen. Zur Tat kam es, weil der Afghane mit dem Auto des 63-jährigen Mühlviertlers flüchten wollte. Zuvor war es zu einer Messer-Attacke auf einen Flüchtlingsbetreuer gekommen. Zuletzt hieß es der Mann schwebt in Lebensgefahr. Wie es um den Mann aktuell steht, ist nicht bekannt. Zu seinem Gesundheitszustand gibt die Linzer Kepler Klink auf Bitte der Angehörigen keine Auskunft mehr.

A. flüchtete nach der Tat, konnte von der Polizei in Linz gefasst werden.

Der 33-Jährige war in der Vergangenheit schon häufig aufgefallen. Unter anderem soll er in eine Rauferei bei einem Deutschkurs verwickelt gewesen sein und war gegenüber seiner Frau gewalttätig. Zuletzt sorgte der Afghane für Schlagzeilen, weil er mit einem Fahrschulauto Amok gefahren war. Hier der damalige Beitrag.