Gefeuert
Bundesliga-Trainer tritt nach: "Verhöhnung meines Jobs"
Markus Mader hat Austria Lustenau in die Bundesliga geführt. Ohne einzigen Sieg musste er den Hut nehmen.
Der 55-Jährige sorgte für den Lustenau-Höhenflug, begeisterte in der vergangenen Saison mit frechem Angriffsfußball. In der aktuellen Saison gelang kein einziger Sieg, die Vorarlberger sind schwer abstiegsgefährdet. Mader musste gehen, mittlerweile wurde Andreas Heraf als Lustenau-Coach installiert.
Mader spricht im Kicker über seinen Abschied: "Sportlich war er nicht so schwer. Wenn man permanent verliert, ist man darauf vorbereitet, dass es irgendwann passiert. Aber natürlich hat es mich getroffen, weil wir davor viel erreicht haben. Was mich aber sehr geärgert hat, war die Interimslösung, das hat meinen Job eigentlich verhöhnt. Auch persönlich hat es weh getan, weil ich ja viele Freundschaften dort habe."
Der Ex-Trainer erklärt weiter: "Wir haben mit der Art zu arbeiten, zwei Jahre Erfolg gehabt. Jetzt hat es einmal nicht geklappt. Ich habe dazu eine klare Meinung. Wenn ich einen Kader zur Verfügung habe, dann ist es mein Job, aus diesem Kader das Maximum herauszuholen, das ist nicht gelungen. Dass es nicht nur am Trainer gelegen ist, haben die drei Spiele ohne mich bestätigt, in denen es auch nicht anders gelaufen ist."
"Es sind im Vorfeld der Saison Fehler passiert. Wir haben diesmal bei der Auswahl der neuen Spieler keine gute Hand gehabt. Dass diese jetzt auf dem Abstellgleis stehen, bestätigt nur, was ich sage. Einer ist schon weg, für die anderen werden Abnehmer gesucht. Aber ich bin da mit im Boot, ich war der, der bei der Verpflichtung der Spieler das letzte Okay gegeben hat. Deshalb bin ich auch in der Verantwortung. Ich habe bei den Spielern zu wenig über die Qualität, Mentalität oder ihren Fitnesszustand gewusst", so Mader.
Der 55-Jährige ist sichtlich enttäuscht: "Grundsätzlich hast du als Austria Lustenau nicht diese individuelle Qualität im Kader, wie sie die Spitzenklubs haben. Um eine gute Saison zu spielen, muss jeder funktionieren, von hinten bis vorne. Jeder muss ans Limit gehen, diese Austria-DNA, die wir in den letzten beiden Jahren hatten, hat sicher etwas gefehlt. Zudem wollten Spieler weg und es sind Spieler erst sehr spät gekommen, als es auf dem Transfermarkt auch nicht mehr viele Alternativen gegeben hätte. Aber ich stehe noch immer dazu, dass ich das Okay gegeben habe. Im Nachhinein hat sich herausgestellt, dass es nicht so funktioniert hat. Aber es hätte auch in die andere Richtung gehen können."
Mader blickt aber schon nach vorne. Immerhin hat er Zweitligist Schwarz-Weiß Bregenz übernommen.