Österreich
Bundeskanzler Kurz im Video zu Hitler gemacht
Ein 19-Jähriger soll Bundeskanzler Sebastian Kurz in einer Bildanimation zu Adolf Hitler "verwandelt", zudem einschlägige Videos verschickt haben – Prozess.
Der 19-jährige Angeklagte aus Gallneukirchen (Bez. Urfahr-Umgebung) erschien erst wenige Minuten vor Prozessbeginn im Linzer Landesgericht. Er betrat den Schwurgerichtssaal über den Hintereingang, konnte so den wartenden Fotografen ausweichen.
Beim Verlesen der Anklageschrift konnten die anwesenden Zuseher im Saal nur den Kopf schütteln. Denn der junge Mühlviertler soll Lichtbilder mit Hakenkreuzen per WhatsApp verschickt haben.
Dies ist jedoch noch der harmloseste Vorwurf. Der 19-Jährige habe nämlich noch ein Video angefertigt, in dem er einen Schreibblock sucht und findet: Darauf ist laut Staatsanwalt ein Hakenkreuz gemalt und der Schriftzug: "Kill all Blacks".
In einem weiteren Video des Angeklagten habe er eine Spinne verbrannt und kommentiert: "Du sollst brennen... genauso wie die Juden."
Weiterer Anklagepunkt: Der Beschuldigte habe eine Bildanimation angefertigt und verschickt, in der das Gesicht von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) zum Gesicht von Adolf Hitler wird.
Wegen Verbrechen nach dem Verbotsgesetz drohten dem Mühlviertler bis zehn Jahre Haft.
Der Prozess endete aber schließlich mit einer Diversion (rechtskräftig). Der Beschuldigte muss sich im Rahmen des Projekts "3g VerbotsGesetz" mit dem Thema Nationalsozialismus auseinandersetzen. Unter anderem ist auch ein Besuch der KZ-Gedenkstätte Mauthausen verpflichtend.
(mip)