Bunt, divers, modular – das neue LEGO Friends Set

Das neue LEGO-Set Friends 41731 Internationale Schule hat es in sich: Für knapp unter 100 Euro gibt es 985 Teile, fünf Minifiguren, jede Menge Sticker und eines der buntesten Sets, die LEGO jemals veröffentlicht hat. Laut dem Unternehmen handelt es sich um die "nächste Generation" von Heartlake City, der Baustein-Stadt der Friends-Universums. Neben der Internationalen Schule sind auch ein Stadtzentrum und ein Skaterpark erschienen. Alle neuen Sets eint aber nicht nur das bunte Aussehen, sondern auch eine modulare Bauweise und dass sie für Vielfalt und Diversität stehen sollen. Das zeigt sich auch gleich beim Auspacken, denn im bunten Karton mit sieben Plastikbeuteln und drei Anleitungen sind Überraschungen.

So sind die Mini-Figuren abwechslungsreich wie nie. Autumn, Aliya, Niko und Olly heißen die neuen Schülerinnen und Schüler mit verschiedenen Hautfarben und teils Einschränkungen wie einem amputierten Arm. Dazu kommt die Lehrerin Miss Hale und das Schul-Maskottchen, ein Hamster namens Bunsen. Das Set richtet sich an kleine Baumeister ab 8 Jahren, die Diversität ist allerdings nicht ganz so groß wie beim unlängst veröffentlichten LEGO Ideas Tischkicker. Bei diesem waren, wir erinnern uns, noch Mini-Figürchen mit Hörgerät, Hautkrankheiten und Co. zu finden. Dennoch ist der Schritt hin zu den neuen Sets ein richtiger und wichtiger, da wünschen wir uns für die Zukunft gerne noch sehr viel mehr davon.

Das hat es mit den drei Bauanleitungen auf sich

Warum gleich drei Bauanleitungen? Weil LEGO hier nicht nur einen Bauschritt in jedem der sieben Baustein-Säcke verpackt hat, sondern die Internationale Schule eigentlich aus drei separaten und aufeinander gesetzten Bauwerken besteht, die per Stiften miteinander verbunden werden. Das hat für LEGO-Fans gleich zwei Vorteile: Einerseits können mehr Spieler sich unabhängig voneinander an den Bau eines Gebäudes machen, ohne dass man sich bei Anleitungen und Bausteinen in die Quere kommt, andererseits bekommt man etwas mehr Freiheit, wenn das Teil fertig ist. Statt wie vorgegeben die Gebäude miteinander zu verbinden kann man sie recht flexibel untereinander tauschen oder sie frei voneinander aufstellen. 

Im ersten Schritt wird die Schulküche und -kantine errichtet, die bereits zeigt, was die Fans erwartet. Das Grundgerüst aller Gebäude wird recht simpel und wahrlich kinderleicht auf großen Platten mit allerlei Säulen und Verbindungen errichtet. Während diese Grundschritte sehr simpel, schnell und fast etwas eintönig ablaufen, erfreuen aber die danach kommenden Einrichtungsgegenstände. Im Fall der Kantine etwa gibt es eine Essenausgabe mit Reis-Schüsseln, ein Waschbecken samt Seife, einen Herd und sogar Stäbchen und Gabeln als Besteck. Hier hat sich LEGO anständig reingesteigert und viel Liebe für die Details bewiesen. Das Essen lässt sich über eine Ladendecke nach draußen holen oder drinnen am Tresen genießen.

Räume mit viel Liebe zum Detail ausgestaltet

Als zweites Modul auf dieses wird eine Terrasse aufgesetzt, auf die die Schüler über eine Treppe mit Stufen in den Regenbogen-Farben gelangen. Rundherum hat LEGO für viel Grünzeug in Form von einem Baum und Pflanzen und sogar Solar-Panels am Dach gesorgt und in der Küche dampft auch ein veganer Burger, einen Rollstuhl-Zugang in die oberen Bereiche der Schule gibt es allerdings nicht. Als Verbindungsstück zu den weiteren Teilen der Schule gibt es dafür eine Toiletten-Anlage. Diese wiederum wird mit dem zweiten Bauschritt, der aus Eingangsbereich und Chemie- sowie Biologie-Klassenraum besteht, verbunden. Dabei besteht aber freie Wahl, man kann die Module auch einfach ganz anders anordnen.

Zurück zu den Details: Von denen findet man auch Dutzende in den weiteren Räumen. Der Eingangsbereich ist gesäumt von einem Empfangstisch mit Computerbildschirm, Tastatur, Mikrofon für Durchsagen, Maus und einem Schrank mit Schließfächern und einer großen, gläsernen Flügeltür. Im Biologie-/Chemie-Labor dürfte mit einer transparenten Pfütze etwas zu Boden getropft sein, worauf auch ein Warn-Aufsteller hinweist. Dazu gibt es außerdem ein Skelett, einen Bunsenbrenner, ein Mikroskop und den Schulhamster. Auffällig: Mit einem besonders hellen Gelb bei ein paar runden 1x1-Steinen kommt eine recht neue Farbe zum Einsatz. An der Außenseite dieses Moduls hängen zwei große Schulfahnen.

Bausteine ermöglichen viele verschiedene Rollen

Als drittes Modul folgt abschließend der Bau des Kreativ-/Malraums und des Medienraums. Im Malraum finden sich schön hergerichtete Staffeleien mit Sticker-Beklebung, in Schränken verstaute Farben und vorbereitet Pinsel sowie ein Computer, wohl um sich Motive betrachten zu können. Einen Stock darunter zieht der Medienraum ein, samt Beamer, Kamera, Leinwand, drei Lernpulten und einem Tisch für die Lehrerin. Schüler können sich neben der Kamera zudem einen Fotoapparat und einen Laptop schnappen und damit draußen üben. Ein besonderes Bau-Element sind dabei nicht nur die sehr großen Fenster, sondern auch eine Schiebetür, die ins Freie führt und einfach in ein Schienenelement eingehängt wird. 

Das neue LEGO Friends Set Internationale Schule lässt in Sachen Diversität noch Luft nach oben, in Sachen Kreativität punktet es aber voll. Die vielen Objekte von Labor-Reagenzgläsern über die Videokamera und die Malpinsel bis hin zum Schul-Hamster ermöglicht es, dass man die Mini-Figuren in sehr viele verschiedene Rollen beim Spielen schlüpfen lassen kann. Und auch rund um die Schule wollen die Details kein Ende nehmen: Hier steht ein Fahrrad zur Ausfahrt bereit, dort liegt ein Skateboard herum, am Dach ist ein Bumerang gelandet und für die Pause wartet ein Basketball samt Korb um die Ecke. Besonders jungen Spielerinnen und Spielern dürfte diese Freiheit, auch beim Verändern der Räume, sehr gefallen.