Bluttat in Floridsdorf
"Bumm, bumm, bumm" – Nachbar des Axtkillers hörte alles
Zwei Tote in Wien-Floridsdorf. "Heute" begab sich auf Lokalaugenschein im Haus des Täters. Ein Nachbar schildert die bangen Momente.
Über diese Bluttat spricht ganz Österreich. Mitten in Floridsdorf wird eine junge Frau (22) durch extreme Gewalteinwirkung getötet. Carla S., eine Chilenin, soll Dienstagnacht von einem Rumänen (26) mit einer Axt attackiert worden sein – mit tödlichem Ausgang.
Um 20.30 Uhr geht der Notruf bei der Polizei ein. Dann geht alles ganz schnell: Der Mann läuft auf die Straße, schwingt immer noch die Axt. Als kurz darauf, als die Polizei eintrifft, kommt es zum nächsten Todesfall. Der Rumäne greift auch die Polizisten an. Es wird gefährlich, ein Polizist zieht seine Dienstwaffe und schießt. Der Rumäne – er tauchte bereits zuvor in Polizeiakten auf – bricht zusammen. Die Polizisten versuchen ihn sofort zu reanimieren, doch er stirbt noch vor Ort.
Nachbarn als Ohrenzeugen
"Heute" begibt sich auf Spurensuche in Floridsdorf. Am Tag nach der Tat – also nur wenige Stunden nach den Todesfällen – drücken wir das Haustor in der Schwaigergasse auf.
Die Fotos vom Tatort - hier geschah die Bluttat
"Ich sah ihn auf der Straße liegen"
Es ist gespenstisch: Am Gangfenster sehen wir noch Blutspuren. Die Wohnung, in der die Leiche der Frau gefunden wurde, liegt im Erdgeschoss, die Nummer "3" steht am Türschild. Eine Bewohnerin führt uns herum und erzählt der "Heute"-Reporterin: "Der Täter war nackt am Oberkörper, unten hatte er eine beigefarbene Hose an." Dann, nach den Schüssen: "Ich sah ihn auf der Straße liegen. Aus dem Haus kam einer gelaufen und hat geschrien: da liegt einer!"
Johann, noch ein Bewohner: "Ich war in meiner Wohnung, da habe ich Lärm gehört. Bumm, bumm, bumm hat es gemacht. Bei denen gab es oft Streit. Dann habe ich Schüsse gehört. Raus habe ich mich nicht mehr getraut. Dann war alles voll mit Rettung und Polizei. Den Mann habe ich nicht gekannt, habe erst aus der Zeitung erfahren, was hier passiert ist."
26-Jähriger tötet Frau (22) – von Polizei erschossen
Eine andere Nachbarin erzählt: "Ich habe am Abend ferngesehen. Dann wurde es laut. Zuerst habe ich eine Schreierei gehört, dann den Lärm des Polizeihubschraubers." Die Frau hat sie nie zuvor gesehen, den Mann ein paar Mal: "Er war sehr unauffällig, hat zurückgezogen gelebt."
"Es wird immer ärger hier in Floridsdorf"
Wir klopfen an eine weitere Türe im Haus. Wieder macht eine Frau auf. "Ja, Schüsse habe ich gehört. Aber diesen Mann – also den Bewohner im Erdgeschoss – habe ich nie gesehen. Ich weiß auch nicht, ob er alleine wohnte oder nicht."
Auf der Straße vor dem Haus treffen wir einen Mann, der ein paar Häuser weiter wohnt: "Ich bin erst um 22 Uhr nach Hause gekommen. Gesehen habe ich etwa sechs Rettungsautos, das Zelt der Polizisten und viele Ermittler in weißen Overalls." Er beklagt immer schlimmere Zustände: "Es wird immer ärger hier in Floridsdorf, die Leute werden immer aggressiver."
22-Jährige in Wien getötet – Axt-Killer erschossen
"Wie in Hollywood bei Navy CSI"
Eine Frau, die gegenüber wohnt beobachtete die dramatischen Stunden vom Balkon aus: "Ich habe gesehen, wie die Leiche untersucht wurde. Es war wie im Film, wie bei Navy CSI. Ich bin wirklich traurig."
Im Laufe des Tages erwarten wir neue Informationen der Ermittler. "Heute" informiert dich laufend.