Herausragende Situation
Bürgermeister zu Unwetterlage: "Pegel sinken wieder"
Der Krisenstab wurde einberufen, um ein Update zur aktuellen Lage zu geben: Die Situation sei herausfordernd, aber bewältigbar, lautet der Tenor.
Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) hat am Sonntag am Rande des von der Stadt Wien einberufenen Krisenstabes zur Unwetter- und Hochwassersituation gemeinsam mit den Spitzen der Einsatzkräfte und des Magistrats sowie den Wiener Linien ein Update zur Lage gegeben.
"Der seit Freitag anhaltende Regen, die gestrigen Sturmböen und die steigenden Pegel der Donau, des Liesingbachs und des Wienflusses sind eine herausragende Situation, die unsere Einsatzkräfte fordert", erklärte Ludwig. Nach der besonders herausfordernden Nacht auf Sonntag und dem heutigen Tag sinken seit Mittag die Pegel aber wieder, meinte der Bürgermeister.
Am Montag noch keine Entspannung garantiert
Auch der Einsatzleiter der Stadt Wien, Wolfgang Müller, sprach von einer "herausfordernden, aber bewältigbaren Lage". Laut Prognose sollen die Regenfälle im Laufe des Abends abklingen, für morgen sei aber noch keine Entspannung garantiert, heißt es in einer Aussendung.
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Seit Freitag musste die Wiener Berufsfeuerwehr zu rund 2.000 Einsätzen im Zusammenhang mit Sturm und steigenden Pegeln ausrücken. Am Samstag fuhr die Berufsfeuerwehr 1.100 Einsätze, vor allem in Zusammenhang mit Sturmschäden, erklärte Wiens Branddirektor Mario Rauch. Am Sonntag seien weitere 900 Einsätze rund um das Hochwasser und überflutete Keller dazugekommen. Bei der Wiener Berufsfeuerwehr sind 500 Einsatzkräfte rund um die Uhr im Dienst, unterstützt werden sie von den zwei freiwilligen Wehren Breitenlee und Süßenbrunn.
Sechs Personen durch Unwetter verletzt
Auch die Berufsrettung Wien war mit Einsätzen durch den Sturm beschäftigt – vor allem aufgrund von Auto-Unfällen und Stürzen, die durch den Dauerregen ausgelöst wurden, berichtete Johannes Strommel von der Berufsrettung Wien. Insgesamt sind bei den Unwettern sechs Personen verletzt worden, allesamt im Zusammenhang mit den Auswirkungen des Sturms.
Von einem 100-jährigen Hochwasser im Wienfluss sprach der Chef der Wiener Gewässer, Raimund Loew: "Und in der Donau hatten wir ein rund 30-jähriges Hochwasser." Seit Samstag, 11 Uhr, sei seine Abteilung im Hochwasser-Betrieb. Zu diesem Zeitpunkt hätte auch der Wienfluss den kritischen Pegel an der Stadtgrenze erreicht und sei über die Ufer getreten. Die Pegelstände würden derzeit aber überall zurückgehen.
Bau der Donauinsel hat sich ausgezahlt
Die Hochwasserschutzmaßnahmen in Wien haben im Bereich der Donau gegriffen, versicherte Ludwig. "Wir sehen heute wieder einmal, dass der damals umstrittene Bau der Donauinsel sich ausgezahlt hat." Auch die von der Stadt in Angriff genommene Renaturierung des Liesingbaches hätte bereits Wirkung gezeigt. Der Liesingbach sei angestiegen, hätte aber keine gröberen Auswirkungen gehabt.
Die hohen Pegelstände entlang des Wienflusses und des Donaukanals haben Auswirkungen auf die Öffis: Aktuell sind mehrere U-Bahn-Linien teilweise unterbrochen, der Betrieb der U2, U4 und U6 bleibt bis mindestens Dienstag eingeschränkt. Auf den meisten Bim- und Buslinien herrscht Normalbetrieb, Ersatzlinien und Schienenersatzverkehr werden verstärkt geführt, meinte die technische Geschäftsführerin der Wiener Linien, Gudrun Senk.
Auf den Punkt gebracht
- Wiens Bürgermeister Michael Ludwig und der Krisenstab gaben ein Update zur Unwetter- und Hochwassersituation, die als herausfordernd, aber bewältigbar beschrieben wird
- Trotz sinkender Pegelstände seit Sonntagmittag bleibt die Lage angespannt, und es sind weiterhin zahlreiche Einsatzkräfte im Dauereinsatz, um die Auswirkungen des Unwetters zu bewältigen