Eltern ernten Shitstorm

Bub (4) erkrankt auf Weg zum Everest-Basislager

Der vierjährige Atlas reist mit seinen Eltern um die Welt. Auf dem Weg zum höchsten Berg der Erde wurde der Bub aber immer schlimmer krank.

20 Minuten
Bub (4) erkrankt auf Weg zum Everest-Basislager
Die Lampe eines Alpinisten erleuchtet ein Zelt im Mount Everest Basislager.
imago/Aurora Photos

"Tag neun unserer Wanderung zum Everest Base-Camp: Wir haben die weisse Flagge gehisst": So beginnt das Video einer Influencerin aus Singapur, das seither fast eine Viertelmillion Mal aufgerufen wurde. In den Kommentaren üben unzählige User scharfe Kritik an der Frau und werfen ihr etwa vor, weniger reif zu sein als ihr vierjähriger Sohn selbst.

Denn auf ihrem Instagram-Profil dokumentiert @fitmumwannabe ihre Reisen und Erlebnisse mit ihrem Ehemann und Sohn Atlas, der derzeit laut den Eltern ein "Vorschuljahr" mache, ihre Reise um die Welt.

Dabei scheinen die Eltern viel Vertrauen in ihren Sohn zu haben – anders lässt sich der Entscheid, ihren Sohn auf die fordernde Wanderung zu dem auf über 5.300 Meter über Meer gelegenem Basecamp des höchsten Berges mitzunehmen, nur schwer erklären.

"Jeder in der Familie ist krank"

Schon nach einigen Tagen gab es aber Probleme: "Jeder in der Familie ist krank", schreibt die Mutter etwa am achten Tag. Während sie wegen einer Lebensmittelvergiftung geschwächt war, sei es ihrem Sohn noch schlechter gegangen: Seine Sauerstoffwerte waren bedrohlich gesunken, nachdem sein Immunsystem wegen einer vorhergegangenen Lebensmittelvergiftung sowieso schon geschwächt war.

Hubschrauber gerufen, doch...

Am neunten Tag entschied sich die Familie schließlich, die Gesundheit des Sohnes doch über das Erreichen des Basecamps zu stellen: "Wir mussten die weiße Flagge hissen, da sich der Zustand meines Sohnes nicht besserte. Wir forderten eine Evakuierung per Hubschrauber an, aber das Wetter ließ dies nicht zu", schreibt sie auf Instagram.

... Rettung kam per Esel

Mit Eseln konnten die Influencer ihren Sohn schließlich in eine tiefer gelegene Ortschaft bringen, wo sich sein Zustand rasch verbesserte. "Die Entscheidungen von Tag neun waren die besten für unsere Familie. Gesund und sicher zu bleiben, ist unsere Priorität in den Bergen", so die Mutter. Dort konnte am nächsten Tag schließlich der Heli landen.

Im Netz haben aber nur wenige Leute Verständnis dafür, dass das Paar sein junges Kind überhaupt in diese Situation gebracht hat: "Du hast getan, was DU tun wolltest. Dein Sohn ist zu jung, um zu verstehen, was die Anforderungen dieser Wanderung sein oder werden würden", kritisiert etwa ein Nutzer.

Viele betrachten es auch als unmoralisch, dass die Mutter die abgebrochene Wanderung und die Krankheit des Sohnes scheinbar für Klicks in den sozialen Medien ausschlachtet.

Sohn soll trotz Krankheit nicht gelitten haben

Befremdlich wirken auch die Antworten der Influencerin auf die Kritik: Mal antwortet sie mit Lachsmileys, ein anderes Mal argumentiert sie, dass der vierjährige Atlas trotz Lebensmittelvergiftung und Sauerstoffmangel gar nicht gelitten, sondern die Wanderung trotzdem die ganze Zeit genossen habe.

Dass es mit der richtigen Vorbereitung und einer realistischen Einschätzung der Gefahren und Herausforderungen auch anders geht: So schaffte etwa die vierjährige Zara im Jänner 2024 als jüngster Mensch den Aufstieg ins Basecamp. Doch auch sie, die seit ihrer Kindheit auf lange Wanderungen in Malaysia geht und durch einen traditionellen Lebensstil abgehärtet ist, wurde auf dem Aufstieg zeitweise mit harten Bedingungen konfrontiert.

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    Thomas Lenger

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Eltern des vierjährigen Atlas ernten einen Shitstorm, nachdem sie ihn auf eine Wanderung zum Everest-Basislager mitgenommen haben, bei der er schwer krank wurde
    • Trotz Kritik verteidigen die Eltern ihre Entscheidung und behaupten, ihr Sohn habe nicht gelitten
    • Die Influencerin dokumentiert die Reise auf Social Media, was zusätzliche Kritik hervorruft
    • Trotzdem haben sie sich letztendlich entschieden, die Gesundheit ihres Sohnes über das Erreichen des Basecamps zu stellen und ihn in Sicherheit zu bringen
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