Am Karfreitag
"Brutales Unrecht": Kardinal über Krieg in der Ukraine
Antworten von Kardinal Christoph Schönborn: Der Wiener Erzbischof macht am Tag des Todes Christi auf das Leid in der Ukraine aufmerksam.
Heute, an diesem Karfreitag 2024, drängt mich mein Herz, ein Wort über den langen Karfreitag der Ukraine zu sagen.
Ich kann mich nicht daran gewöhnen, dass dort seit über zwei Jahren ein Angriffskrieg wütet, der durch nichts zu rechtfertigen ist. Was haben die Menschen in der Ukraine Böses getan, für das Russlands Präsident die Ukraine "bestrafen" will? Wovon will er sie "befreien"? Anfangs war in aller Welt klar, dass hier ein schweres Unrecht geschieht. Die täglichen Angriffe sind immer noch nichts anderes als brutales Unrecht.
Gedenken an das Kreuzesleiden Jesu
Ich schreibe das nicht als Politiker. Ich habe auch keine Ratschläge zu erteilen. Heute, am Karfreitag, denken wir an das Kreuzesleiden Jesu. Ich denke an das nicht enden wollende Leid, das dieser sinnlose Krieg über so viele Menschen bringt.
Täglich die vielen Toten und Verwundeten auf beiden Seiten! Und kein Ende in Sicht. Viele Leiden hatte das ukrainische Volk in den letzten 100 Jahren zu ertragen: den "Holodomor", den durch Stalin künstlich erzeugten Hungertod von Millionen Menschen (1933-34), die Grauen des 2. Weltkriegs. Die Menschen sehnen sich nach Frieden. Sie wollen leben dürfen. Ich wünsche ihnen und uns allen von Herzen den Osterfrieden.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Kardinal Christoph Schönborn drückt am Karfreitag 2024 sein Mitgefühl für das Leid in der Ukraine aus und verurteilt den anhaltenden Angriffskrieg als "brutales Unrecht", das nicht zu rechtfertigen sei
- Schönborn erinnert an das Leiden des ukrainischen Volkes und drückt seine Hoffnung auf Osternfrieden aus