Frau gefesselt und bedroht
Brutale Home Invasion – vier Jahre Haft für 23-Jährigen
Ein 23-Jähriger ist wegen eines brutalen Überfalls auf eine Frau im eigenen Haus in der Nähe von Graz (ST) zu vier Jahren Haft verurteilt worden.
Die 55-Jährige befand sich alleine in einem Einfamilienhaus in Stattegg, nördlich von Graz, als im Dezember 2022 drei Unbekannte in ihr Haus eindrangen. Die Männer überwältigten die Frau und fesselten sie mit Kabelbindern und Klebeband an einen Sessel. In weiterer Folge bedrohten sie die Frau, forderten den Code für einen im Haus befindlichen Tresor. Sie konnte sich in der Aufregung aber nicht daran erinnern, also nahmen sie den Geldschrank einfach mit.
Nach Brasilien geflüchtet
Im Inneren sollen sich 35.000 Euro befunden haben. Außerdem sollen die Räuber ein Armband im Wert von 33.000 Euro sowie Münzen im Wert von fast 800.000 Euro entwendet haben. Angeklagt waren ursprünglich acht Männer, nach diversen Verurteilungen blieb nur noch einer übrig. Freunde hatten dem 23-Jährigen zunächst ein falsches Alibi gegeben. Er flüchtete nach Brasilien, kehrte aber freiwillig zurück und stellte sich.
Schuldspruch trotz "Nachdenkprozess"
"Es war meine eigene Entscheidung, zurückzukommen", betonte der Beschuldigte am Mittwoch vor dem steirischen Straflandesgericht. Sein Anwalt Gregor Kohlbacher führte die Rückkehr auf einen "umfassenden Nachdenkprozess" zurück. Der 23-Jährige verharmloste den Überfall, seinen Angaben nach wurde die Frau zwar gefesselt, aber ihr Mund wurde nicht verklebt. Sie konnte sich auch selbst befreien und zur Nachbarin gehen, welche die Polizei verständigte.
Der Schöffensenat befand den Angeklagten für schuldig und verhängte eine unbedingte Strafe von vier Jahren. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.