Frauen
Brustkrebs trifft sozial Schwächere härter
Sozialökonomische Ungleichheiten werden durch die Krankheit sogar verstärkt. Das zeigt eine neue Studie.
Wenn es um Krebs bei Frauen geht, steht Brustkrebs ganz oben auf der Liste. Fortschritte bei der Diagnose und Behandlung von Brustkrebs im Frühstadium in den letzten Jahrzehnten haben die Erfolgschancen der Patienten deutlich verbessert und zu hervorragenden Langzeitüberlebensraten beigetragen. Folglich hat die absolute Zahl der Brustkrebsüberlebenden stark zugenommen. Aber wie sieht es mit der Lebensqualität von jenen aus, die die Erkrankung überstanden haben? Mit dieser Frage hat sich ein Forschungsteam aus der Schweiz und Frankreich beschäftigt.
Ungleichheit steigt an
An der Studie nahmen 5.900 Frauen teil, die in Frankreich wegen Brustkrebs im Frühstadium behandelt wurden. Das Forschungsteam untersuchte fünf Bereiche der Lebensqualität. Allgemeine Müdigkeit, psychische Verfassung, sexuelle Gesundheit und Nebenwirkungen. Dies jeweils in Abhängigkeit der sozioökonomischen Indikatoren Bildungsniveau, Haushaltseinkommen und wahrgenommene finanzielle Situation.
Es zeigte sich: Bereits bei der Diagnose war die Lebensqualität bei Frauen mit hohem sozioökonomischem Status höher als bei jenen mit niedrigerem Status. Diese Ungleichheit stieg während der Krebstherapie weiter an. Bei der Nachuntersuchung zwei Jahre später war die Lebensqualität sogar noch höher als bei der Diagnose, heißt es in der Studie.
Die Forscher erklären, warum
Erklärt wird dies damit, dass Menschen mit höherem Status leichter die Zeit, das Geld und den Zugang zu Informationen finden, um sich um sich selbst zu kümmern und die physischen und psychischen Nebenwirkungen der Krankheit zu bewältigen, als etwa eine alleinerziehende Mutter mit niedrigem Einkommen, die keine Betreuungsperson für ihre Kinder hat.