"Karten neu gemischt"

Brisanter Test: Zwei Red-Bull-Stars im direkten Duell

Red Bull verkündete am Montag eine große Überraschung: Sergio Perez darf nun doch bleiben – vorerst. Es gibt aber ein brisantes Duell auf der Strecke.

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Brisanter Test: Zwei Red-Bull-Stars im direkten Duell
Verliert Red-Bull-Star Sergio Perez nun doch sein Cockpit?
Imago Images

Das kam wirklich überraschend. Nach einem Treffen der Red-Bull-Granden – Teamchef Christian Horner und Motorsport-Berater Helmut Marko, gemeinsam mit anderen Führungskräften des Rennstalls – bestätigten nach einer Besprechung in der Fabrik in Milton Keynes, dass Perez auch nach der vierwöchigen Sommerpause weiterhin bei Red Bull bleiben wird. Auch Daniel Ricciardo darf weiterhin beim zweiten Rennstall, den Racing Bulls, bleiben.

Beides kam überraschend. Denn gerade Perez enttäuschte in den letzten Rennen, brachte am Sonntag in Spa das Kunststück zusammen, vom zweiten Startplatz aus ins Rennen zu gehen und am Ende nur auf dem siebten Rang zu landen. Dass der 34-Jährige nun doch noch sein Cockpit behält, erklärte Marko gegenüber "F1 Insider" so: "Perez bleibt, wir wollen ihn zu alter Form zurückbringen. Ricciardo bleibt ebenfalls. Es wird sich nichts ändern." Sowohl der Mexikaner, als auch der Australier, gelten als Zöglinge des umstrittenen Teamchefs Horner, der die Hand über beide heilt, obwohl auch der Brite zuletzt gerade mit Blick auf Perez den Druck erhöhte.

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    Brisanter Red-Bull-Test

    Eigentlich wurde bereits im Juni Perez´ am Saisonende auslaufender Vertrag für zwei Jahre verlängert. Der Rennstall hoffte so, dass der Druck von den Schultern des sechsfachen Rennsiegers und Vize-Weltmeisters der letzten Saison abfalle. Doch das passierte nicht. Stattdessen sickerte bereits durch, dass in Perez´ Vertrag eine Klausel verankert ist, die es dem Team ermögliche, den Fahrer vor die Türe zu setzen, wenn sein Rückstand auf seinen Teamkollegen Max Verstappen über 100 Punkte betrage. Aktuell sind es 146. In dem Bericht wird auch angedeutet, dass Formel-1-Rechteinhaber Liberty Media mit Blick auf den Grand Prix von Mexiko (27. Oktober) die Bullen gebeten haben soll, über den Perez-Rauswurf noch einmal nachzudenken.

    Nun hat der Mexikaner noch die halbe Saison lang Zeit, sich für den Verbleib zu empfehlen. Dass es jedoch in eine andere Richtung gehen könnte, zeigen Testfahrten der Bullen am Mittwoch in Imola. Ein Filmtag steht auf dem Programm. Mit Ricciardo und dem Ersatzmann Liam Lawson. Im Rahmen dieses Filmtags dürfen 200 Kilometer abgespult werden. Und auch wenn es keiner so ausspricht, scheint es ein "Shootout" zu sein – wohl für nächste Saison. Der Schnellere hat gute Karten, einen Stammplatz in der "Königsklasse" zu ergattern. Es könnten sogar beide dann in der "Königsklasse" bleiben und Perez am Jahresende doch vor die Türe gesetzt werden. Die Job-Garantie gilt nur bis Dezember.

    "Karten werden neu gemischt"

    Dass Marko die Racing Bulls wieder als Talenteschmiede sieht, Ricciardo nicht in dieses Konzept passt, ist kein Geheimnis, könnte Lawson in die Karten spielen. Genauso wie eine Klausel im Vertrag des Neuseeländers. Dieser darf den Red-Bull-Kosmos nämlich verlassen, wenn Marko ihm für 2025 kein Formel-1-Stammcockpit anbieten kann.

    "Für 2025 werden die Karten wieder neu gemischt", unterstrich Marko weiter. Spätestens damit wird deutlich, dass Perez auf dem Prüfstand steht, wie auch Ricciardo. Die Rundenzeiten sollen jedenfalls verglichen werden. Beide Piloten stehen auf dem Prüfstand. Details werden aber wohl nicht durchsickern.

    Mit Dreifach-Weltmeister Max Verstappen bei Red Bull und Yuki Tsunoda bei den Racing Bulls sind zwei Piloten bereits für 2025 fixiert.

    Auf den Punkt gebracht

    • Red Bull bestätigt, dass Sergio Perez vorerst im Team bleiben wird, trotz seiner enttäuschenden Leistungen in den letzten Rennen
    • Auch Daniel Ricciardo darf weiterhin beim zweiten Rennstall, den Racing Bulls, bleiben
    • Es scheint jedoch, dass es einen "Shootout" zwischen Ricciardo und dem Ersatzmann Liam Lawson gibt, um einen Stammplatz für die nächste Saison zu ergattern
    • Es bleibt abzuwarten, ob Perez am Jahresende doch vor die Türe gesetzt wird, da die Job-Garantie nur bis Dezember gilt
    red
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