Perez unter Druck

Brisanter F1-Test: Talent steigt in Verstappen-Auto

Die Gerüchteküche brodelt. Nach zuletzt schwachen Leistungen ist Red-Bull-Star Sergio Perez angezählt. Ein Test sorgt zusätzlich für Spekulationen.

Sport Heute
Brisanter F1-Test: Talent steigt in Verstappen-Auto
Muss Red-Bull-Star Sergio Perez um seine Formel-1-Zukunft zittern?
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Erst Anfang Juni wurde der am Saisonende auslaufende Vertrag von Red-Bull-Star Sergio Perez um zwei Jahre verlängert. Damit sollten eigentlich die Spekulationen rund um die Zukunft des 34-Järigen beseitigt werden. Doch der Sieger von sechs Formel-1-Rennen stürzte danach in ein tiefes Loch.

Nach vier Stockerl in den ersten fünf Saisonrennen tat sich Perez zuletzt schwer, konnte mit Rang acht in Spanien und sieben in Spielberg nicht ganz vorne mitmischen. Rang 17 und zwei Runden Rückstand im Grand Prix von Silverstone am Sonntag heizten Spekulationen über die Formel-1-Zukunft des 34-Jährigen wieder an, obwohl Perez erst vor sechs Wochen bei Red Bull verlängerte.

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    Großer Druck auf Perez

    Schon damals deutete Bullen-Konsulent Helmut Marko an, dass der Perez-Vertrag mit Leistungsklauseln versehen sei. Eine davon sickerte nun durch: Sollte der Mexikaner in der Fahrer-Weltmeisterschaft zum Start der Sommerpause mehr als 100 Punkte Rückstand auf Dreifach-Weltmeister Max Verstappen haben, können die Bullen den Sieger von sechs Formel-1-Rennen vor die Türe setzen. Aktuell beträgt Perez´ Rückstand bereits 137 Zähler, bei noch zwei ausständigen Rennen. Eine weitere Klausel besagt, dass Perez in der Fahrer-Weltmeisterschaft nicht fünf Plätze hinter Verstappen liegen dürfe. Aktuell ist der Mexikaner Sechster.

    Perez genießt hohe Popularität in Mexiko, hat auch zahlungskräftige Sponsoren an Bord und mittlerweile seine Nummer-Zwei-Position im Team akzeptiert. All das sprach für eine Verlängerung. Doch nun ist sogar die Konstrukteurs-Weltmeisterschaft in Gefahr, Ferrari (71 Punkte) und McLaren (78 Punkte) konnten den Abstand zuletzt verkürzen. Deshalb erhöhte Teamchef Christian Horner zuletzt auch merklich den Druck auf den Mexikaner. "Checo steht unter Druck in der Formel 1, das ist normal. Und wenn er keine Leistung bringt, wird der Druck noch größer. Er ist sich dessen bewusst, er weiß das", meinte der Teamchef.

    Brisanter Lawson-Test

    Umso brisanter ist nun ein Test, der am Donnerstag auf dem Kurs in Silverstone stattfinden soll. Und zwar ausgerechnet mit Red-Bull-Talent Liam Lawson. Der Neuseeländer übernimmt dabei den RB20 von Verstappen, absolviert einen sogenannten "Filmtag". Denn eigentlich sind Tests mit aktuellen Autos im Saisonverlauf verboten – davon ausgenommen sind zwei Tage für Filmaufnahmen, die auf 200 Kilometer beschränkt sind. In Silverstone macht das 33 Runden. Lawson hat also die Chance, im Auto des Weltmeisters Verstappen aufzuzeigen. Und sich für ein Cockpit bei den Bullen zu empfehlen. Entweder als zweiter Fahrer beim Schwesternteam Racing Bulls neben Yuki Tsunoda, oder als Perez-Nachfolger.

    Ein Red-Bull-Test in Silverstone? Da war doch was... Genau! Denn vor exakt einem Jahr absolvierte auch der damalige Ersatzmann Daniel Ricciardo einen Pirelli-Reifentest auf dem britischen Kurs und schnitt dabei so gut ab, dass Nyck de Vries im zweiten Bullen-Team gleich vor die Tür gesetzt wurde. Droht Perez nun also dasselbe Schicksal? Zumindest muss der 34-Jährige zittern, sollte sich Perez nicht deutlich steigern.

    Was wird aus Lawson?

    Teamchef Horner versuchte derweil, die Bedeutung des Tests herunterzuspielen. Dass Lawson ein Aero-Paket ausprobieren werde, sei schon lange festgestanden. "Ich fahre auch in einem RB8 am Donnerstag", schmunzelte der Teamchef, ergänzte dann aber: "Klar steht Checo unter Druck. Manche Fahrer brauchen einen Arm um die Schulter, manche brauchen einen Tritt in den Hintern."

    Klar ist aber: Lawsons Vertrag bei den Bullen endet, wenn das Team ihm kein Cockpit für 2025 anbieten kann. Im Test geht es also auch um die Zukunft des Neuseeländers, der im Juli außerdem noch einen Test in einem Alpha-Tauri-Boliden aus dem Jahr 2022 absolvieren wird.

    Auf den Punkt gebracht

    • Red-Bull-Star Sergio Perez steht unter Druck, nachdem er zuletzt schwache Leistungen gezeigt hat und Gerüchte über seine Zukunft aufkommen
    • Sein Vertrag beinhaltet Leistungsklauseln, die besagen, dass er nicht zu weit hinter seinem Teamkollegen Max Verstappen zurückfallen darf
    • Ein bevorstehender Test mit Red-Bull-Talent Liam Lawson sorgt für Spekulationen über eine mögliche Ablösung von Perez
    red
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