Ukraine
Brigadier zu Panzer-Posse: Deutschland "unverständlich"
Aktuell stocken die Verhandlungen über weitere Waffenlieferungen an die Ukraine. Brigadier Philipp Eder findet das deutsche Vorgehen "unverständlich".
Die Verhandlungen über weitere Waffenlieferungen im deutschen Ramstein dominieren seit Tagen die Schlagzeilen in der Ukraine-Berichterstattung. Wolodimir Selenski fordert den Westen dringend dazu auf, für Nachschub zu sorgen – nicht zuletzt wegen der aktuellen Raketen-Offensive der russischen Streitkräfte. Doch Deutschland bremst hinsichtlich der Lieferung ihrer Leopard-Panzer.
Aus Sicht des österreichischen Brigardiers und Strategie-Experten Philipp Eder ist die deutsche Zögerlichkeit "aus militärischer Sicht sehr unverständlich", wie er im Ö1-Mittagsjournal wissen ließ. Der Westen habe es bisher verabsäumt, eine klare Strategie hinsichtlich des Ukraine-Kriegs und der Waffenlieferungen zu entwickeln, was zu der nun schwierigen Situation geführt habe.
"Was ist ein Sieg für die Ukraine?"
"Aus politischer Sicht glaube ich, dass der Westen immer noch um eine Strategie ringt", so der Experte. Das zentrale Problem besteht für ihn darin, dass das Ende des Kriegs bzw. ein Sieg der Ukraine unterschiedlich definiert würden: "Es geht um die Frage 'Was ist ein Sieg für die Ukraine?'". Für die Ukraine sei der Sieg demnach erreicht, wenn die gesamte Ukraine, inklusive der Krim und des Donbass wieder in ukrainischer Hand wären.
Der Westen hingegen beziehe einen Sieg mehr auf die konkrete kriegerische Auseinandersetzung: Demnach sei der "Sieg errungen, wenn Russland die Kampfhandlungen einstellt". Bei "zwei völlig unterschiedlichen Perspektiven" seien Konflikte vorprogrammiert, so der Experte. Nun müsse sich der Westen endgültig entscheiden: "Wie weit geht denn tatsächlich die Unterstützung für die Ukraine?"