"Wahl ist nicht geschlagen"

"Brandmauer SPÖ": Babler macht Stimmung in Favoriten

Beim Wahlkampfabschluss der SPÖ in Favoriten bereitete SPÖ-Chef Andreas Babler die Genossen auf die Wahl am Sonntag vor und schoss gegen FPÖ und ÖVP.

Lukas Leitner
"Brandmauer SPÖ": Babler macht Stimmung in Favoriten
SPÖ-Chef Andreas Babler beim Wahlkampfabschluss in Wien-Favoriten.
Picturedesk; "Heute"-Collage

Keine 24 Stunden bevor die ersten Wahllokale am Sonntag aufsperren, hielt die SPÖ am Viktor-Adler-Markt in Wien-Favoriten ihren Wahlkampfabschluss ab.

"Noch ein paar Stunden"

"Die Wahl ist nicht geschlagen, wir haben noch ein paar Stunden", leitete SPÖ-Ikone und Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures ein. Mit gezielten Worten und Danksagungen, nicht nur an die eigenen Parteimitglieder, sondern an alle Unterstützer, wärmte sie das Publikum auf, ehe sie das Wort an Spitzenkandidat Andreas Babler übergab.

Man habe es geschafft, Stolz und Würde in die SPÖ zurückzubringen. "Die SPÖ ist da, sie ist stark", leitete Babler ein. In die Wahl am Sonntag werde man mit voller Zuversicht gehen. Jetzt gehe es darum, sich in Richtung Menschen zu bewegen.

Brandmauer SPÖ

Die Wahl sei eine "Weggabelung für die Demokratie". Die Gefahr der Radikalisierung sei unmittelbar gegeben. "Es ist eine Radikalisierung der FPÖ und der ÖVP in diesen Fragen. Eine Radikalisierung der Gesellschaft, wie wir sie nicht erleben wollen", schoss der rote Chef. Die FPÖ würde an den demokratischen Grundpfeilern rütteln. "Es ist eine Gefahr, wenn sie in eine Regierung kommen und das ist nicht nur Herbert Kickl, das ist die gesamte FPÖ", tobte Babler.

Deshalb wolle die SPÖ weiterhin "die Brandmauer" sein, "gegen alles, was diese demokratische Republik gefährdet", betonte der Sozialdemokrat. "Und wenn ich sage, dass man mit der Republik nicht spielt, dann geht das auch an die ÖVP", polterte er. Dass die Volkspartei offen lasse, ob sie mit der FPÖ koaliere, sei eine weitere Gefährdung.

"Wir setzen in der Politik neue Maßstäbe, diametral zu jenen, die in der Politik nur ein Spiel sehen", erklärte der SPÖ-Chef. Politik habe nämlich einzig und allein die Verpflichtung, die Bedingungen der Menschen zu verbessern und sich den Bürgern im Land zu widmen.

"Eine gute Nachricht"

Nun wolle man gemeinsam die "große Ungerechtigkeit und Respektlosigkeit", die die Menschen, aber vor allem die Frauen in Österreich erfahren, abschaffen" und mit einer "verpflichtenden Lohntransparenz für gleichen Lohn für gleiche Arbeit sorgen".

"Wenn am Sonntag die SPÖ an der Spitze steht, ist das ein guter Tag für jede Frau in diesem Land. Ich will am Tag nach der Wahl jeder einzelnen Frau in Österreich sagen können: Es wird jetzt endlich leichter", hielt Babler fest.

"Spürt das Gefühl morgen, wenn die Hochrechnung kommt und der rote Balken in die Höhe geht. In dem Moment ist das eine gute Nachricht für jedes einzelne Kind. Für jede einzelne Frau. Für jeden Pensionisten und jede Pensionistin. Es ist eine gute Nachricht für jeden arbeitenden Menschen in dieser Republik. Brechen wir auf in diesem Land!", heizte Babler weiter ein.

Pflege, Bildung und Pension

Auch bei der Pflege eckte der Rote an. Hier müsse die "Kommerzialisierung" gestoppt werden. "Wir müssen die Arbeitsbedingungen verbessern, damit mehr Menschen diesen unglaublich wichtigen Job ausüben können", forderte er.

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Ein großes Danke gab es auch an alle Pädagogen in Österreich, die sich täglich für die Bildung der Jüngsten und Kleinsten einsetzen. Diese seien von der Politik in den letzten Jahren alleine gelassen worden. "Wir versprechen euch: Wenn der rote Balken am Sonntag hochfährt, verbessern sich eure Bedingungen. Respekt, Wertschätzung und mehr Ressourcen für diesen wichtigen Beruf", lautete sein Versprechen.

Auch an all jene, die schon genug in ihrem Leben gearbeitet haben, wandte sich Babler: "Wir stellen uns schützend vor unser Pensionssystem. Mit uns gibt es keine Anhebung des Pensionsantrittsalters. Finger weg. 45 Jahre sind genug."

"Wir helfen jedem, der Hilfe braucht"

Beim Thema Migration und Asyl wolle die SPÖ jedem Menschen helfen, solange dieser auch Hilfe braucht. "Wenn wir von Geflüchteten sprechen, dann sprechen wir von Menschen. Menschen, die Rechte haben. Das dürfen wir niemals vergessen. Wir helfen jedem, der Hilfe braucht, unabhängig der Herkunft. Das zeichnet uns aus in Österreich", führte Babler die Linie der Partei aus.

"24 Jahre durchgängige Verantwortung von ÖVP und FPÖ im Innenministerium. Sie haben ihr eigenes Versagen zur politischen Propaganda gemacht", schoss er erneut gegen seine Kontrahenten.

Klimawandel

Auch der Kampf gegen die Erderhitzung habe höchste Priorität. "Das sage ich auch als Vater. Wir tragen große politische Verantwortung, denn da geht es um die Lebensgrundlage von unseren Kindern und Enkelkindern", so der SPÖ-Chef. Den Grünen würde er dabei glauben – "da sind sie echt, das ist ihrer Anliegen" – aber es brauche mehr.

"Noch 20 Stunden"

"20 Stunden sind es noch. Es sind nicht Umfragen, es sind nicht Kommentare. Es sind immer Menschen, die Wahlen gewinnen! Es sind immer Menschen, die Geschichte schreiben. Gehen wir raus, überzeugen wir und machen wir Österreich besser!", so Babler.

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    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS

    Auf den Punkt gebracht

    • Die SPÖ feierte ihren Wahlkampfabschluss in Wien Favoriten, wobei Spitzenkandidat Andreas Babler betonte, dass die Partei mit Zuversicht in die Wahl am Sonntag geht und sich als "Brandmauer" gegen die Radikalisierung der FPÖ und ÖVP positioniert
    • Babler versprach Verbesserungen in Bereichen wie Pflege, Bildung, Pensionen und Gleichstellung, und rief dazu auf, die Demokratie zu schützen und die Lebensbedingungen der Menschen zu verbessern
    LL
    Akt.