Wirtschaft

Börse für Somalia nach 20 Jahren Bürgerkrieg

Heute Redaktion
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Nach mehr als 20 Jahren Bürgerkrieg in Somalia soll der ostafrikanische Staat in Kürze eine Börse bekommen - vorerst mit Sitz im sicheren Nachbarland Kenia.

Der somalische Diplomat Idd Mohamed, Vize-Vertreter seines Landes bei den Vereinten Nationen (UNO), sagte AFP am Donnerstag, er wolle mit der Börseneröffnung "das Vertrauen des somalischen Volkes wieder aufbauen und der internationalen Gemeinschaft beweisen, dass Somalia bereit für Geschäfte" sei.

Er wolle jungen somalischen Unternehmen helfen, Geld für Investitionen aufzutreiben. Somalia hofft auf eine friedliche Entwicklung: Am 20. August endet das Mandat der von der internationalen Gemeinschaft unterstützten Übergangsregierung in Somalia. Am 1. August hatte eine verfassunggebende Versammlung eine neue provisorische Verfassung angenommen; Stammesälteste sollen ein Parlament bestimmen, das am 20. August dann einen neuen Staatschef wählt.

Börse aus Sicherheitsgründen vorerst in Nairobi

Idd Mohamed sagte, vorbereitet habe er die Börsengründung bereits. Nun hoffe er, dass sie "in fünf bis sieben Monaten" an den Start gehen könne. Aus Sicherheitsgründen soll dies in der kenianischen Hauptstadt Nairobi erfolgen. Die Börse dort soll auch die "technische Ausrüstung" des somalischen Handelsplatzes liefern. Am Mittwoch hatte Mohamed ein entsprechendes Abkommen mit dem Chef der kenianischen Börse, Peter Mwangi, unterzeichnet. Nach Angaben der Weltbank sind in jüngster Zeit "bedeutende Summen" in den Aufbau privater Unternehmen in Somalia geflossen. Sie stammten von aus dem Land geflohenen Somaliern. Idd Mohamed sagte, jährlich kämen so zwei Milliarden Dollar ins Land.