Geständnis in Memoiren

Boris Johnson plante Invasion in den Niederlanden

In "Unleashed" gibt Boris Johnson preis, wie er während der Corona-Krise überlegte, britische Spezialeinheiten in die Niederlande zu schicken.

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Boris Johnson plante Invasion in den Niederlanden
ALBERTO PEZZALI / AFP / picturedesk.com

Der ehemalige britische Premierminister Boris Johnson veröffentlicht in wenigen Tagen seine Memoiren. In "Unleashed" (zu Deutsch: "Entfesselt") erzählt der 60-Jährige von den "großen Entscheidungen", die er während seiner Amtszeit treffen musste. Die britische Presse veröffentlicht bereits jetzt einige Auszüge des Buches.

Vom Tag, an dem Boris Johnson die Niederlande stürmen wollte

In "Unleashed" beschreibt der Ex-Premier, wie er während der Corona-Pandemie einen Notfallplan entwarf, um die Niederlande zu stürmen und Impfstoffvorräte zu beschlagnahmen.

Nach Monaten "vergeblicher" Verhandlungen im 2021 mit den EU-Staatschefs über die Freigabe von fünf Millionen Dosen des AstraZeneca-Impfstoffs, lagen diese in einem Lagerhaus im niederländischen Leiden.

Das habe ihn wütend gemacht – schließlich war der Impfstoff mit Unterstützung der britischen Regierung entwickelt worden. Britische Spezialeinheiten sollten daher heimlich die Niederlande überfallen und die "entführten" Impfvorräte befreien. Nach Gesprächen mit Beratern entschied der britische Regierungschef, dass die Durchführung einer Invasion eines langjährigen Nato-Verbündeten "verrückt" wäre.

Vom Tag, an dem er Prinz Harry vom Umzug in die USA abbringen wollte

Boris Johnson soll im Januar 2020 alles in seiner Macht Stehende versucht haben, um zu verhindern, dass Prinz Harry mit seiner Familie Großbritannien verlässt. Der damalige Premier soll Harry in einem 20 Minuten langen Gespräch "von Mann zu Mann" gebeten haben, im Land zu bleiben. Er selbst habe nicht geglaubt, dass dies Früchte tragen könne und beschreibt die Mission im Buch als "lächerliche Angelegenheit, als sie mich zwangen, Harry zum Bleiben zu überreden". Es sei "völlig hoffnungslos" gewesen.

"Sie waren ganz allein", zitiert die "Daily Mail" einen Bekannten Johnsons. Harry sei aber nicht bereit gewesen, sich umzuentscheiden. "Er war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr zu überreden. Boris gelang es, den Brexit durchzusetzen, aber selbst er konnte den Megxit nicht verhindern", so die Quelle.

Kurz nach dem Gespräch traten Harry und Meghan als aktive Mitglieder des britischen Königshauses zurück und zogen in Meghans Heimat Südkalifornien.

Vom Tag, an dem er Angst um sein Leben hatte

In "Unleashed" erzählt Boris Johnson von seinem Kampf gegen Covid im April 2020. Nachdem seine Symptome sich verschlechtert hatten, wurde der Politiker auf Anraten seines Ärzteteams auf die Intensivstation des St. Thomas-Spitals verlegt. Jetzt verrät Johnson, wie er während dieser Tage immer wieder versucht habe, nicht einzuschlafen, aus Angst, nie wieder aufzuwachen.

Weiter gibt er bekannt, wie sein Erzfeind und ehemaliger Kabinettskollege, Michael Gove, "bei dem Gedanken", dass Johnson sterben könne, "aufleuchtete". In einem weiteren Kapitel befasst sich der 60-Jährige laut "Daily Mail", mit dem Partygate-Skandal, der letztendlich seine Amtszeit als Premierminister beendete.

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    privat, iStock

    Auf den Punkt gebracht

    • In seinen Memoiren "Unleashed" enthüllt Boris Johnson, dass er während der Corona-Krise plante, britische Spezialeinheiten in die Niederlande zu schicken, um Impfstoffvorräte zu beschlagnahmen, was er nach Gesprächen mit Beratern als "verrückt" verwarf
    • Zudem beschreibt er seine vergeblichen Bemühungen, Prinz Harry vom Umzug in die USA abzuhalten, und berichtet von seiner Angst um sein Leben während seiner Covid-Erkrankung im April 2020
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