Jetzt wird gestreikt

Boni für Manager, AUA-Mitarbeiter kriegen 40 % weniger

Gewerkschafts-Chef Hebenstreit erklärt, warum die AUA-Mitarbeiter jetzt gegen das deutsche Management auf die Barrikaden gehen.

Newsdesk Heute
Boni für Manager, AUA-Mitarbeiter kriegen 40 % weniger
Das AUA-Management droht, bei Lohnerhöhungen Verbindungen zu streichen.
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Ausgerechnet unmittelbar vor dem Osterwochenende, das viele für Besuche bei der Familie oder Kurzurlaube nutzen, fallen über 400 AUA-Flüge aus. Der Grund: Auch nach 17 Runden konnte keine Einigung auf einen neuen Kollektivvertrag erzielt werden.

Das Management lockt mit Erhöhungen von "18 bis 28 Prozent", doch diese Werte beinhalten diverse Prämien und Einmalzahlungen, sind also keine echte Gehaltserhöhung. Außerdem verdienen Bedienstete bei der Mutter-Airline Lufthansa in Deutschland satte 40 Prozent mehr, so die Gewerkschaft.

AUA-Chefin Annette Mann entgegnete dem in der "ZiB 2" am Dienstag, dass durch hohe Gehaltserhöhungen Strecken unrentabel werden und drohte, dass man AUA-Strecken dann mit anderen Airlines ersetzen müsse. Mittwochfrüh folgte im "Ö1-Morgenjournal" der Konter von Roman Hebenstreit, Vorsitzender Gewerkschaft vida.

Management kassiert Prämien

Er erklärte eingangs, dass ihm die Situation sehr leid tue und entschuldigte sich bei den Fluggästen. "Aber zum Streiten gehören bekanntlich immer Zwei." Man habe es mit einem Management zu tun, das Prämien kassiert, wenn den Beschäftigten Lohnbestandteile vorenthalten werden.

"Der Lufthansa-Konzern macht 2,7 Milliarden Euro Gewinn", bedient Aktionäre üppig mit Dividenden, es werden die Manager mit Prämien behaftet. Wer überbleibt, ist die österreichische Belegschaft, findet der Hebenstreit. "Es ist aus österreichischer Sicht unakzeptabel, dass allein die rot-weiß-rote Flagge auf der Heckflosse darüber entscheidet, ob man sich mit 40 Prozent weniger Einkommen zufriedengeben darf."

"Hätten längst unterschrieben"

"Ein Stück weit zynisch" findet er die am Vortag über Medien ausgesprochenen Drohungen der AUA-Chefin. Letztlich hat der Steuerzahler die AUA über durch Krise gebracht. Jetzt davon zu reden, die AUA fallen zu lassen, sei nicht zu akzeptieren. Trotz Rekord-Gewinnen in Milliardenhöhe als letztes Glied der Kette behandelt zu werden, widerspreche der Gleichbehandlung und Fairness.

Diese Erhöhungen von 18 bis 28 Prozent "hätten wir längst unterschrieben", wenn es wirklich echte Lohnerhöhungen wären. Nach Ostern werde selbstverständlich an den Verhandlungstisch zurückgekehrt, in Zukunft aber "härtere, längere und intensivere Auseinandersetzungen" führen müssen. 

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red
Akt.
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