Auch in OÖ nachgewiesen

"Bohren sich in Haut" – dieser Parasit lebt in Badeseen

Rote Pusteln und Ausschläge nach dem Badespaß: Neben Muscheln und Quallen hat es der nächste ungebetene Gast in die heimischen Seen geschafft.

Von Lea Strauch

02.08.2024, 05:00

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Kommen auch in oö Seen vor: mikroskopisch kleine Larven von Würmern, die sich in die menschliche Haut bohren.

Mike Wolf, Wikipedia (gemeinfrei)

Wenn man nach dem Badespaß mit roten Pusteln oder Ausschlägen auftaucht, steckt wahrscheinlich die Zerkarie dahinter. Neben Quagga-Muschel und Quallen macht sich nun ein weiteres Lebewesen in den oberösterreichischen Gewässern breit.

"Sie kommen vor allem in warmen Gewässern mit 20 Grad oder mehr vor, besonders in flachen Bereichen", erklärt Nikolaus Schobesberger von der Gewässergüteaufsicht des Landes OÖ im "Heute"-Gespräch. Gemeint sind die Zerkarien. Saugwürmer, genauer gesagt ihre Larvenform.

Die Parasiten leben in Enten und Wasserschnecken. Die Badegäste sind eigentlich nicht ihr Ziel: "Der Mensch wird irrtümlich als Ente gesehen", so Schobesberger. "Sie versuchen dann, die Haut zu durchbohren. Dabei sterben sie ab."

Die Larven wollen nach Wasserschnecken (C) eigentlich Enten befallen. Irrtümlicherweise können dann aber auch Menschen zum Ziel werden.

AGES

Ausschläge, Pusteln und Juckreiz

In der Folge können sie eine allergische Reaktion auslösen. Das zeigt sich in einem Hautausschlag bzw. gelsenstichartigen Pusteln. In seltenen Fällen kann die sogenannte Zerkariendermatitis sogar besonders heftig ausfallen.

In den meisten Fällen verschwindet der Ausschlag aber schon nach wenigen Tagen von selbst – auch Folgeschäden muss man dann nicht befürchten.

Das Problem: Zerkarien sind im Wasser schwer nachweisbar. "Der sicherste Messparameter ist der Badegast selbst", erklärt Schobesberger. Nach Abklärung durch einen Arzt sollte ein bestätigter Fall deshalb immer der zuständigen Bezirkshauptmannschaft gemeldet werden.

So kannst du dich schützen

Die Empfehlung des Experten: "Am besten nicht zu lange im Wasser bleiben. Lieber dreimal 20 Minuten, als eine ganze Stunde am Stück." Denn: Die Zerkarien brauchen eine gewisse Zeit, um in die Haut einzudringen. Nach dem Badespaß gründlich abduschen und -trocknen – der mögliche Befall kann so in Grenzen gehalten werden.