Rammbock-Coups
BMW abgefackelt – Erkan muss Gangster ins Gesicht sehen
Mit gestohlenen BMWs begingen drei Männer eine unfassbare Einbruchsserie in Wien und Niederösterreich. Vor dem Prozess sprach "Heute" mit einem Opfer.
Juweliereinbrüche in Wr. Neustadt, in der SCS, im Wiener Donauzentrum und ein gesprengter Bankomat in Markgrafneusiedl: Zwischen Jänner und Oktober 2023 führten zwei Niederländer (29, 32) sowie ein Bulgare (29) im Osten des Landes insgesamt vier Coups durch. Jetzt stehen die Tatverdächtigen vor Gericht, ein Urteil wird für Donnerstag erwartet.
Gestohlene Autos der Marke BMW dienten bei den Einbrüchen als Rammböcke. Danach wurden sie alle abgefackelt. Auch Erkans 310 PS starker BMW 330 (E92, Baujahr 2008) fiel der international agierenden Profi-Organisation zum Opfer. Er steht der Bande am Donnerstag als Kläger vor Gericht gegenüber.
Erkan mitten in der Nacht geweckt: Auto abgefackelt
Am 26. Juni 2023 rissen Polizisten den Wiener um 3.00 Uhr nachts aus allen Träumen. Die Beamten klopften an der Türe des BMW-Besitzers. Die Botschaft: Sein Wagen wurde gestohlen und bei einem Einbruchsdiebstahl auf einen Juwelier beschädigt – "Heute" berichtete.
"Bis zu diesem Zeitpunkt habe ich mich innerlich noch zusammenreißen können", erklärte Erkan damals im "Heute"-Talk. Dann überbrachte eine Beamtin die für ihn schlimmste Nachricht, sein Auto wurde abgefackelt. "Als sie mir das gesagt hat, da war ich komplett weg und habe keine Hoffnung mehr gehabt."
Video: Erkan bleibt nach Rammbock-Coup nur noch Autoschlüssel
Für den Autofahrer brach damals eine Welt zusammen, der 3er-BMW war Erkans Traumauto – nur wenige Monate vor dem Rammbock-Coup erfüllte sich der damals 29-Jährige den BMW-Traum, tausende Euro investierte der Bühnentechniker in den 310 PS starken Boliden. "Am liebsten würde ich jetzt einsteigen und weiterfahren", so Erkan damals beim Anblick des ausgebrannten Autos.
Opfer "finanziell und emotional erschöpft"
Mittlerweile ist klar: Für den Rammbock-Coup waren zwei Niederländer (29, 32) zu einem Bulgaren (29) nach Wien gereist. Die Einbruchs-Serie endete letztendlich mit einer Bankomatsprengung am 6. Oktober in Markgrafneusiedl. Die Gesamtbeute: 440.000 €, der Sachschaden machte 650.000 € aus.
Nach einem DNA-Treffer schlug die Cobra in der Wohnung des Bulgaren in der Wiener Donaustadt zu, das Trio wurde gefasst. Gefunden wurden mehr als 100.000 € in bar und vorbereitete Sprengsätze. Nun muss die Bande mit mehrjährigen Haftstrafen rechnen.
Auch Erkan wird als Kläger am Donnerstag vor Gericht stehen. Er wünscht sich auf Anfrage von "Heute" ein gerechtes Urteil: "Ehrlich gesagt, dieser Prozess hat mich sowohl finanziell als auch emotional erschöpft. Wir haben wirklich viel Zeit und Geld in das Auto investiert, daher war unser Verlust groß."
Eine gerechte Entscheidung soll über das Strafausmaß getroffen werden, indem "wir zumindest eine Entschädigung für das Unrecht erhalten, dass wir erlebt haben", so Erkan im "Heute"-Talk. Für den Wiener sei es allerdings schwer, den Ausgang der Verhandlung vorherzusagen: "Meine einzige Hoffnung ist, dass Gerechtigkeit walten wird."
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Auf den Punkt gebracht
- Drei Männer, darunter zwei Niederländer und ein Bulgare, stehen in Wien vor Gericht, nachdem sie mit gestohlenen BMWs eine Serie von Einbrüchen in Juweliergeschäfte begangen und die Fahrzeuge anschließend abgefackelt haben
- Ein Opfer, Erkan, dessen BMW ebenfalls gestohlen und zerstört wurde, äußerte sich emotional über den Verlust seines Traumautos, während die Täter nun mit mehrjährigen Haftstrafen rechnen müssen