Blutige Massenschlägerei im Prater nach Türkei-Match

Groß waren die Hoffnungen bei der Türkei, nach Österreich auch die Niederlande aus der EM zu werfen. Bis zur 70. Minute sah es auch ganz danach aus, ehe erst der Ausgleich, Minuten später per Eigentor die Führung an die Oranje ging. Unschöner Nebenaspekt: In Berlin zeigten Tausende – auch im Stadion – den faschistischen Wolfsgruß, der in Österreich verboten ist.

Auf dem Platz gab es also eine Leistung, die sich eigentlich sehen lassen kann. Einige Fans wandelten ihre Enttäuschung leider trotzdem in blanken Hass und Gewalt um.

Riesige Massenschlägerei

So kam es in Wien etwa im Prater zu einer großen Auseinandersetzung. Wie bereits in der Vergangenheit sollen dabei auf der einen Seite Türken, auf der anderen Syrer und andere Menschen aus dem arabischen Raum gestanden haben. Nicht erst seit den jüngsten, gezielten Attacken auf syrische Flüchtlinge in der Türkei ist die Stimmung zwischen den Lagern aufgeheizt.

Augenzeugenberichten zufolge soll es unmittelbar nach dem Fußball-Match zu einer Massenschlägerei gekommen sein. Auch Messer sollen im Spiel gewesen sein. Die Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz, riegelte den Bereich um die Straße des 1. Mai großräumig ab. Auf Fotos ist Blut zu sehen.

Mehrere Einsätze

Die Pressestelle der Wiener Polizei bestätigt einen Einsatz zu dieser Zeit im dortigen Bereich. Laut derzeitigen Erkenntnissen soll es zu einer Prügelei mit zehn Beteiligten Personen gekommen sein. Als die Polizei an der Einsatzörtlichkeit eintraf, konnten lediglich zwei verletzte Personen angetroffen werden.

Ein 19-Jähriger wurde durch einen Messerstich im Gesäßbereich leicht verletzt, ein 23-Jähriger erlitt eine Platzwunde am Kopf. Die zwei verletzten Personen wurden durch die Berufsrettung Wien notfallmedizinisch versorgt.

Hinsichtlich des Messerstiches konnten vorerst keine Zeugen ermittelt werden. Die weiteren Ermittlungen sind im Gange.

Eine größere, spontane Versammlung gab es zeitgleich in der Nähe des Stephansdoms. Hier sollen sich arabische Fußballfans getroffen haben, um die Niederlage der Türkei zu feiern. Ein ähnliches Bild bot sich auf Videos von "Heute"-Leserreportern am Donaukanal. Hier blieb es ersten Infos zufolge überwiegend friedlich. Das Public Viewing am Hauptbahnhof blieb wegen Sicherheitsbedenken geschlossen.