Andenken an Opfer
Blumenmeer vor russischer Botschaft nach Terroranschlag
Am 22. März schossen Terroristen in einer Konzerthalle bei Moskau um sich und setzten alles in Brand. Nun wird auch in Wien der Opfer gedacht.
Es hätte ein schöner Abend werden sollen. Tausende musikbegeisterte Russen kamen am Freitag (22.3.) in der Crokus City Hall in Krasnogorsk nahe bei Moskau zusammen, um das Konzert der Band Piknik zu erleben, wir berichteten. Auch Kinder waren im Publikum. Dann betraten Bewaffnete das Konzerthaus, schossen um sich und setzten die Halle in Brand. 182 Verletzte und mindestens 137 Tote waren die Folge. Rund 100 Menschen werden noch im Krankenhaus behandelt.
Trauer um Opfer in Wien
Seit Bekanntwerden des Anschlags drücken auch die Menschen in Wien ihre Trauer für die Opfer des Terroranschlags in der russsischen Konzerthalle aus. So wurden seither entlang des Zauns vor der russischen Botschaft in Wien in der Reisnerstraße 45–47 (Wien-Landstraße) Blumen, Stofftiere, Kerzen, selbstgemachte Poster und Briefe abgelegt.
Stofftiere, Rosen, Tulpen und Bilder
Tulpen in rot und gelb, Rosen und Nelken. Dazwischen kleine Bärchen, Äffchen, Schafe aus Plüsch – die Trauergaben stapeln sich am Zaun der russischen Botschaft in Wien. An den Zaunstäben haben die Menschen außerdem kleine Bilder und selbstgemalte Poster angeklebt. Es kommen ständig neue Blumen und Andenken hinzu.
Die russische Botschaft ließ wissen, dass sie diese Form des Gedenkens begrüße: "Wir sind aufrichtig all jenen dankbar, die in Bezug auf diese Tragödie nicht mit Gleichgültigkeit reagieren und Anteil an diesem Schmerz des Volks von Russland nehmen", hieß es von Seiten der russischen Botschaft am Wochenende auf Telegram.
Terrorplan für Stephansdom
Während in Russland seit Sonntag Staatstrauer herrscht, drangen bereits erste Hintergründe der Terror-Tat ans Licht: Der IS-Ableger "Islamischer Staat Provinz Khorasan" bekannte sich zum Anschlag. Dieser IS-Ableger ist dieselbe Gruppierung, die auch für die Terrorpläne für den Wiener Stephansdom verantwortlich sein soll. Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hatte erklärt, dass elf verdächtige Personen festgenommen wurden. Unter den Festgenommen sollen alle vier direkt an dem Terroranschlag beteiligten Männer sein – "Heute" berichtete.
Nawalny-Memorial abgeräumt
Einmal mehr wurde am Wochenende der Gedenkort für Alexej Nawalny bei der russischen Botschaft in Wien (Wien-Landstraße) zerstört. Blumen, Andenken und Bilder für den am 16. Februar verstorbenen Oppositionellen (47) verschwanden. Der mit Erinnerungen geschmückte Zaun ist nun ganz kahl, nur Klebestreifen erinnern noch an die Nawalny-Gedenkstätte. Am Boden stehen ein paar neue Blumen. Ob der Gedenkort wieder aufgebaut wird, ist unklar