Almwirt mit hohen Schulden
"Blöd gelaufen" – beliebte Berghütte muss schließen
Einem Hüttenwirt wurde der Schuldenberg zu hoch: Nach nur acht Monaten muss er sein Lokal zusperren. Jetzt wird ein neuer Pächter gesucht.
Nicht nur unten im Tal, auch im Gebirge können Verbindlichkeiten zur Last werden. Csaba Megyeri kann ein Lied davon singen. Bis vor kurzem betrieb der 41-jährige Ungar die Grünburger Hütte in Forstau in Steinbach an der Steyr (Bez. Kirchdorf). Der auf rund 1.000 Metern gelegene Gastro-Betrieb am Fuße des Hochburgbergs war bei Wanderern, Radfahrern und Skitourengeher ein beliebtes Ausflugsziel.
Nun wurden dem ungarischen Unternehmer aber die Schulden zu viel: Seit 27. Dezember ist das Lokal geschlossen. Die zuständige Alpenvereinssektion sucht jetzt eine neuen Pächter.
"Ein wenig zu schlampig"
Aus welchem Grund ist die Hütte zu? "Es ist blöd gelaufen", sagt Megyeri gegenüber den "Oberösterreichischen Nachrichten". "Ich war bei den Finanzen leider ein wenig zu schlampig." Die Causa hat zudem eine leidige Vorgeschichte: Eigentlich hätte Megyeri die Grünburger Hütte am 1. Mai übernehmen sollen. Doch dann gab es Meinungsverschiedenheiten mit seinem Vorgänger über die Ablösesumme. Erst am 5. Mai kurz vor Mitternacht wurden ihm schließlich die Schlüssel überreicht.
Kein Sanierungsverfahren mehr
"Zwei Wochen vor Weihnachten war klar, dass es nicht mehr weitergeht. Jetzt folgen drei schwache Monate, da hätte ich einfach zu wenig verdient, um die Schulden abzubauen", so Megyeri. Auch ein Sanierungsverfahren sei nicht mehr möglich gewesen. "Wahrscheinlich habe ich auch zu viel Geld in die Hütte gesteckt."
Um seine Schulden schnell zurückzahlen zu können, werde er in Zukunft weiter in der Gastronomie arbeiten. "Und ich werde dem nächsten Pächter gerne mit Rat und Tat zur Seite stehen. Er kann sich jedenfalls über einen tollen Verein freuen, der voll hinter ihm stehen wird."
Bekanntes Traditionslokal schließt
Auch ein anderer Wirt sperrt jetzt zu: Das bekannte Lokal "Laahener Wirt" in Wels ist bald Geschichte. Der Gastro-Betrieb war bekannt für seine gute Küche mit regionalen Speisen. Auch der Standort bot einiges: Eine gemütliche Wirtsstube und ein uriges Kellerstüberl luden zum Verweilen ein. Im Sommer stand ein Gastgarten für rund 150 Personen zur Verfügung.
Details über den genauen Grund für die Schließung wurden nicht genannt. Eine Rolle könnte auch gespielt haben: Angeblich sollen einige Stammgäste über geänderte Sperrtage und eingeschränkte Öffnungszeiten verärgert gewesen sein.