Sportler ist motiviert
Blinder startet bei Extrem-Triathlon in der Steiermark
Athlet Ondrej Zmeskal will im Juni am "Austria eXtreme Triathlon" starten. Ohne Augenlicht schwimmt er 3,8 Kilometer in der Mur – so trainiert er!
Athlet Ondrej Zmeskal (33) aus Tschechien nimmt die Herausforderung an – am 22. Juni 2024 wird er als erster Athlet ohne Augenlicht beim härtesten Triathlon Österreichs an den Start gehen. Die Eckdaten dieses sportlichen Härtetests sind: 3,8 Kilometer "up and down" in der Mur schwimmen, 186 Kilometer Radfahren und dabei 4.000 Höhenmeter überwinden. Dann gilt es noch 44,6 Kilometer mit 2.000 Höhenmetern zu laufen. Der "Austria eXtreme Triathlon" startet im Süden von Graz, führt dann über vier Berge in den Norden der Steiermark. Das Ziel liegt am Fuße der massiven Bergkulisse des Dachsteins.
Die Herausforderung ruft
Ondrej hat sich bereits durch viele Wettbewerbe gekämpft, darunter Weltcups, Sprintdistanzen und sogar Ironman-Events. Seine Liebe zum Sport und der ständige Drang nach neuen Herausforderungen führten ihn zum "Austria eXtreme Triathlon". Dieser ist für seine harten Bedingungen bekannt. "Ich habe von den Veranstaltern die Möglichkeit erhalten, meine Fähigkeiten zu zeigen und die Bedeutung von Inklusion im Triathlon zu betonen", erzählt Ondrej. "Es ist nicht nur mein persönliches Ziel, sondern auch ein Schritt für eine inklusivere Zukunft im Sport."
Training mit Supporter
Die Vorbereitung auf einen solchen Wettbewerb erfordert viel Ausdauer, Geduld und eine kluge Herangehensweise. Als blinder Athlet verlässt sich Ondrej auf seinen Supporter. Um sich auf jede der Triathlon-Disziplinen vorzubereiten trainiert er in seinem Heimstudio. Er nutzt Simulatoren für Radfahren und Laufen, im Schwimmbad trainiert er ebenfalls mit seinem Supporter.
Schwimmen mit Seil
Das Schwimmen stellt eine der größten Herausforderungen dar, Navigation ist dabei entscheidend. Zwischen Ondrej und seinem Supporter wird ein 80 Zentimeter langes Seil gespannt, um dem blinden Athleten Orientierung zu geben. Besonders bei widrigen Bedingungen wie Wind und Wellen erfordert das Schwimmen ein Höchstmaß an Koordination und Vertrauen.
Radfahren am Tandem
Trotz der zusätzlichen Schwierigkeiten, die mit seiner Sehbehinderung einhergehen, nimmt Ondrej am Wettkampf teil wie jeder andere Triathlet auch – mit Ausnahme eines Tandem-Rads und eben des erlaubten Seils beim Schwimmen. "Jeder Athlet hat seine eigene Geschichte und Herausforderungen, und das macht den Sport so besonders."
Pionierarbeit für Behindertensport
Die Teilnahme von Ondrej am "Austria eXtreme Triathlon" ist nicht nur ein persönlicher Triumph, sondern auch ein inspirierendes Beispiel für die Kraft des menschlichen Willens. Am 22. Juni sollen die Fans auf Ondrej schauen, der nicht nur seinen eigenen Weg geht, sondern auch Pionierarbeit für zukünftige Generationen von Sportlern mit Beeinträchtigung leisten will. Die Organisatoren des "Austria eXtreme Triathlon" freuen sie sich auf Ondrejs Teilnahme und wünschen ihm viel Erfolg.