Rückkehrer patzen
Blamage, Verletzungs-Drama – Rapid bröckelt vor Finale
Rapid blamiert sich in Linz, verliert zudem Youngster Ismail Seydi verletzt. Die Rückkehrer suchen ihre Form. Vor dem Cup-Finale brennt der Hut.
0:5! Cup-Finalist Rapid kam am Sonntag, drei Tage vor dem Endspiel gegen Tabellenführer Sturm, beim LASK unter die Räder. Trainer Robert Klauß rotierte, um Kräfte zu schonen. Die umgebaute Abwehr bot dem LASK keine Gegenwehr. Mit den Stars Guido Burgstaller und Matthias Seidl auf der Bank war Rapid offensiv nicht vorhanden.
Klauß musste zerknirscht eingestehen: "Wir fangen uns hier eine Klatsche ein und müssen in drei Tagen ein Finale spielen. Aktuell haben wir natürlich schlechte Laune, das ist klar. Das ist unser Job, das in die richtige Richtung zu drehen."
Der Rapid-Coach schreibt den Kampf um Platz drei in der Meisterrunde drei Spieltage vor Saisonende ab. Die Hütteldorfer sind nur mehr Fünfter. Vor dem der großen Titelchance bereiten drei Niederlagen in Folge und personelle Sorgen Kopfzerbrechen.
Die deutliche Abfuhr in Linz offenbarte große Abstimmungsprobleme in der Defensive und Mittelfeld-Zentrale. Rückkehrer Leopold Querfeld präsentierte sich auf der Gugl weit weg von seiner Bestform. Querfeld kehrte in die Startelf zurück, musste zur Pause für Kongolo Platz machen. Beide konnten der Viererkette die nötige Sicherheit nicht geben.
Querfeld: "Von der ersten bis zur letzten Sekunde war das viel zu wenig. Wir haben drei Tore extrem schnell hintereinander kassiert. Wir sind nicht schlecht aufgetreten, waren nicht mit den Gedanken woanders. Aber ich kann es nicht erklären, so kurz nach dem Spiel. Mir ist heute nicht alles gelungen, das muss ich mir eingestehen. Es ist vielleicht gut, dass wir nicht lange Zeit haben."
Zudem limitiert die wohl schwerwiegende Knieverletzung von Ismail Seydi (Verdacht auf Seitenbandriss) die offensiven Optionen von Klauß weiter. Zur Erinnerung: Zuletzt mussten die Star-Stürmer Marco Grüll und Burgstaller mehrfach verletzt pausieren. Vorjahres-Toptorjäger Burgstaller geht wie viele seiner Kollegen ohne den nötigen Rhythmus ins größte Spiel der Saison.
Mittelfeld-Motor Lukas Grgic hatte den Fans zuletzt Hoffnungen auf ein Blitz-Comeback gegen den LASK gemacht. Der Ex-Linzer fehlte stattdessen im Matchkader. Seine Knöchelprobleme bedrohen womöglich auch den Einsatz in Klagenfurt. Ohne Grgic hatte Rapid mit Roman Kerschbaum und Nikolas Sattlberger gegen das Linzer Mittelfeld klar das Nachsehen. Kerschbaum entging zudem nur durch Glück einer drohenden Final-Sperre. Vor dem 0:1 hatte der Rapidler den Ball mit der Hand abgewehrt, damit zunächst direkt einen Gegentreffer verhindert. Dennoch kam er ohne Rot davon.
