Blackout-Papst warnt
Blackout! "Wenn plötzlich alle Alarmanlagen kreischen"
Im Murtal war es im Dezember zu einem 30-stündigen Stromausfall gekommen. Besitzer von Alarmanlagen erlebten dabei und danach eine Überraschung.
Was ein Blackout alles anrichten kann, zeigte der letzte größere Stromausfall im Murtal: Im Dezember war es im Murtal zu einem großflächigen Stromausfall gekommen, der rund 30 Stunden andauerte. Ein Erfahrungsbericht eines Alarmanlageninstallateurs zeigt nun, dass viele Alarmanlagen nach dem Stromausfall kaputte Akkus hatten, die ausgetauscht werden mussten.
"Notstrom! Realität ist anders"
Dies ist besonders alarmierend, da Alarmanlagen im privaten Bereich über eine Notstromversorgung von zwölf Stunden und im gewerblichen Bereich von 60 Stunden verfügen müssen. "Nur die Realität hält sich nicht immer daran", erklärt Blackout-Experte Herbert Saurugg, der auch Präsident der Gesellschaft für Krisenvorsorge ist.
"Wenn der Strom ausfällt, signalisieren die Alarmanlagen dies durch ein unangenehmes Piepen oder Pfeifen, wodurch die Überbrückungsakkus auch entleert werden. Durch den teilweisen Ausfall der Mobilfunknetze kam es zu weiteren Störmeldungen, da keine Alarmweiterleitung mehr möglich war. Einige Besitzer von Alarmanlagen waren davon überrascht und konnten nichts damit anfangen, was nicht sein sollte", meint Herbert Saurugg.
Durch den langen Stromausfall kam es zu einer Tiefentladung der Akkus und weiteren Störmeldungen. "Das ist an einem Wochenende wie im Murtal besonders ungünstig. Die große Überraschung kam aber, als der Strom wieder da war. Denn viele Alarmanlagen meldeten nun eine Akkustörung und konnten nicht mehr scharf geschaltet werden", erklärt der Krisenvorsorge-Experte weiter.
„Die große Überraschung kam aber, als der Strom wieder da war. Denn viele Alarmanlagen meldeten nun eine Akkustörung und konnten nicht mehr scharf geschaltet werden“
In diesem Fall hatte die Alarmanlagenfirma zwar genügend Ersatzakkus vorrätig, um alle Ausfälle rasch beheben zu können. Aber, so warnt der Blackout-Experte Herbert Saurugg, bei einem wirklich großflächigen Ausfall wird das zu einem Riesenproblem, weil dann die Ersatzteile wahrscheinlich nicht überall ausreichen und zum anderen aufgrund der hohen Gleichzeitigkeit ein enormer Personalaufwand nötig ist, um alles wieder zum Laufen zu bringen. Es wurde auch festgestellt, dass die vorgeschriebenen Überbrückungszeiten in der Praxis oft nicht erreicht werden.
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"Alarmanlagenbetreiber sollten ihre Versicherungsverträge genau lesen, da solche Ausfälle zum Ausschluss von Versicherungsleistungen führen können", rät Saurugg.
Experte mahnt zur Vorsorge
Der Blackout-Experte Herbert Saurugg sieht sich damit einmal mehr bestätigt, dass es nach einem wirklichen überregionalen Stromausfall zu massiven Wiederanlaufschwierigkeiten kommen wird und mahnt einmal mehr zur Eigenvorsorge. Denn auch wenn Alarmanlagen jetzt nicht unbedingt überlebenswichtig sind, eine autonome Notversorgung mit Lebensmitteln und Medikamenten für mindestens 14 Tage ist es auf jeden Fall. Denn diese Einzelbeispiele zeigen nur das Problempotenzial, das in vielen Bereichen schlummert und unterschätzt wird.