Essen ohne Strom

Blackout-Küche: Starkoch verrät beste Notfall-Rezepte

Ums Eck von seinem Haubenlokal Gut Purbach (Bgld.) zeigt Küchen-Rebell Max Stiegl, wie man sich kulinarisch für einen längeren Stromausfall rüstet.

Sandra Kartik
Blackout-Küche: Starkoch verrät beste Notfall-Rezepte
Haubenkoch Max Stiegl (l.) zeigt im Burgenland, was man bei einem Stromausfall noch zubereiten kann.
Krispel

Nach seinem Rückzug aus Wien und der Schließung seines Balkan-Lokals "Stanko + Tito", rührt Max Stiegl jetzt wieder ausschließlich im Burgenland ordentlich um. Nur wenige Gassen von seinem beliebten Edel-Restaurant "Gut Purbach" entfernt, lehrt er Interessierte nun, wie man im Falle eines Blackouts für genügend und warmes Essen sorgt. Das Land Burgenland hat den 43-Jährigen mit dem Notfall-Kochen beauftragt, das im Freien kostenlos vor Fans, Lokal-Politikern und Preppern stattfindet.

"Man braucht Holz oder Kohle und idealerweise eine Gaskartusche daheim. Es ist auch vernünftig, sich mit den Nachbarn gut zu stellen", steckt Stiegl im "Heute"-Gespräch die Basics gewohnt humorvoll ab. "Ich empfehle außerdem Bohnen, Kichererbsen und Linsen in Dosen auf Vorrat zu kaufen, genau wie Mehl, Wasser und natürlich Sliwowitz."

Suppe, Sliwowitz und Konserven für später

Der Starkoch warnt gleich vor einem Anfängerfehler: "Wenn der Strom ausfällt, sollte man nicht zuerst die Dosen verkochen, die halten ja. Man beginnt mit den Nahrungsmitteln, die am schnellsten schlecht werden." Da beim Blackout der Kühlschrank ausfällt, sollte man ihn auch so selten wie möglich aufmachen. "Nach drei oder vier Mal Öffnen haben die Lebensmittel Raumtemperatur."

Ein heißer Tipp sei deshalb, gleich eine Suppe zu kochen und möglichst vieles darin mitzugaren. Beim ersten Notfall-Kochen von vielen weiteren, die geplant sind, zaubert der 43-Jährige eine Bouillon aus Schweinebauch und Ganslknochen. Daneben brät er auf dem Ofen rote Paprika, Spiegeleier und ein Huhn an. Statt Öl greift er wieder zu seinem Lieblings-Schnaps, um das Hendl genießbar zu machen. "Man sollte immer ein paar Liter Sliwowitz daheim haben", betont der Koch nochmal.

Wenn das Blackout länger andauert, müsse man sich als nächstes das Tiefkühlfach vornehmen, bevor das Essen verdirbt. Ideal, wenn sich darin ein Sugo befindet, dann kann man in der Suppe etwa auch Nudeln kochen und die Sauce dann untermischen. "In Wahrheit ist das Kochen ohne Strom nichts anderes, als ich bei meinem Sautanz mache", freut sich Stiegl. Nach burgenländischer Tradition schlachtet er jeden Winter ein Schwein, verarbeitet es dann in seiner Gänze wirft es auf den Grill.

Notfall-Menüs zum Nachkochen

In seinem Haubenlokal "Gut Purbach" gibt es auch Blackout-Rezepthefte zum Mitnehmen. Dabei wurde berechnet, dass man mit den verwendeten Lebensmittel 14 Tage lang auskommen soll. "Heute" verriet Stiegl ein paar seiner stromfreien Highlights, wie etwa Reisfleisch. Einzig die Schweinsschulter, die schnell verarbeitet werden muss, eine gelbe und eine rote Paprika und Champignons sind frische Zutaten, alles andere kann man auf Vorrat kaufen, wie Zwiebel, Knoblauch und Gewürze.

Ebenfalls ein heißer Tipp ist Stiegls Blackout-Gulasch, für das wiederum 900 Gramm Schweinsbackerl die einzige Zutat mit kurzer Haltbarkeit ist. Man braucht ebensoviele Zwiebel, dazu Tomatenmark und Gewürze. Schon in der Pandemie hat sich der Koch Gedanken gemacht, was man alles daheim haben sollte, um das Haus nicht zu oft verlassen zu müssen. Dazu zählen etwa Sardellen, Kapern, Oliven, Sardinendosen, saures, eingelegtes Gemüse, Hartkäse, Nüsse, Tomatendosen und Nudeln. Daraus lassen sich etwa schnelle Pasta-Gerichte zaubern.

Blackout-Kochen mit dem Profi

"Ich wurde von manchen belächelt oder beschimpft, dass ich mich mit dem Blackout-Kochen in den Mittelpunkt stellen würde. Aber es geht nicht um mich, es kann jeden treffen." Am 10. Dezember ist der nächste Notfallkoch-Termin mit Stiegl in Grafenschachen (Bgld.) und am 21. Jänner in Markt St. Marti (Bgl.). "Ab dem Frühjahr ziehen wir damit durchs Land", verspricht er.

1/10
Gehe zur Galerie
    Ab dem 16. November können sich Pasta-Liebhaber auf eine noch größere Vielfalt an Pasta-Kreationen freuen. Neue hausgemachte Sorte: Pappardelle. 
    Ab dem 16. November können sich Pasta-Liebhaber auf eine noch größere Vielfalt an Pasta-Kreationen freuen. Neue hausgemachte Sorte: Pappardelle. 
    Vapiano
    sk
    Akt.