Wien

Bitte lächeln! Foto-Shooting für 27-Meter-Saurier

Saurier-Shooting im Naturhistorischen Museum Wien: Für das 3D-Museum wurde nun Saurier "Dippy" eingescannt. "Heute" war bei den Arbeiten dabei.

Claus Kramsl
Viola Winkler und ihr Team fertigten im Naturhistorischen Museum Wien ein 3D-Modell des 27 Meter langen Dinos an.
Viola Winkler und ihr Team fertigten im Naturhistorischen Museum Wien ein 3D-Modell des 27 Meter langen Dinos an.
Sabine Hertel

Mit Leiter, Dino-Socken und 3D-Strukturlicht-Scanner rückten Viola Winkler und ihre Kollegen vom 3D-Labor der Zentralen Forschungslaboratorien am NHM Wien zum Fotoshooting aus. Das 27 Meter lange Model – es handelt sich um einen Abguss des 1900 in Wyoming (USA) freigelegten Skeletts eines 150 Millionen Jahre alten Diplodocus carnegii – zeigte sich sehr geduldig. Der "Dippy" getaufte Pflanzenfresser kann jetzt online gratis als 3D-Modell ganz aus der Nähe bewundert werden.

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    Viola Winkler, Verantwortliche des 3D-Labors der Zentralen Forschungslaboratorien am NHM Wien, und ihr Team scannten das 27 Meter lange Dino-Modell "Dippy".
    Viola Winkler, Verantwortliche des 3D-Labors der Zentralen Forschungslaboratorien am NHM Wien, und ihr Team scannten das 27 Meter lange Dino-Modell "Dippy".
    Sabine Hertel

    Der ausgestellte Abguss des Originalskeletts kam 1909 als Geschenk für Kaiser Franz Joseph I. an das Naturhistorische Museum Wien. Dieser Dinosaurier, der bereits kurz nach dem Fund den liebevollen Spitznamen "Dippy" bekam, war ein riesiger, vierbeiniger Pflanzenfresser, der vor rund 150 Millionen Jahren im heutigen Nordamerika beheimatet war. Besonders auffallend ist der im Verhältnis zur Körpergröße sehr kleine Schädel des Tieres.

    Bilder wie ein 3D-Puzzle zusammengesetzt

    Die Erstellung des 3D-Modells war aufgrund der Größe und der Komplexität des Skeletts sehr aufwendig, heißt es vom NHM gegenüber "Heute". Fünf Museumsmitarbeiter haben mehrere Tage lang das riesige Skelett mit Hilfe von Leitern und einer Hebebühne von allen Seiten mit einem handgeführten 3D-Strukturlicht-Scanner aufgenommen. Bei dieser Methode wird ein Lichtmuster auf die Oberfläche projiziert und die entstehende Verzerrung gemessen, woraus maßstabgetreue dreidimensionale Koordinaten ermittelt werden.  Die einzelnen Scans wurden wie ein 3D-Puzzle am Computer zusammengesetzt. So entstand nach und nach das finale 3D-Modell.

    Nun kann das imposante Skelett von Interessierten nicht nur angesehen und digital rotiert, herangezoomt und erkundet werden – es steht auch als kostenloser Download zur Verfügung.

    Neben "Dippy" sind auch 62 weitere der bedeutendsten Objekte aus der Schausammlung des Museums bereits online verfügbar. Speziell für den 3D-Druck optimierte 3D-Modelle – inklusive der weltberühmten Venus von Willendorf – können im 3D-Museum kostenlos heruntergeladen werden.