"Bin um mein Leben gelaufen" – Bäcker verlor alles

Dienstagmittag in Rust im Tullnerfeld (NÖ). Hier hat die Flut am schlimmsten zugeschlagen. Johann Galler watet durch seine verwüstete Backstube. Zentimeterhoch liegt das Wasser noch immer, es scheint nicht abzufließen.

Der Bäcker zeigt dem "Heute"-Reporterteam die Schäden. Die schlimme Bilanz: Fast alles ist kaputt. "Wir haben eine neue Ausrollmaschine – auch die ist komplett hin."

"Schau her, das ist die Arbeitsfläche. Da ist das Wasser drübergeflossen. Das kann man sich gar nicht vorstellen…" Die Auflistung der Schäden, sie könnte wohl endlos weitergehen.

Die Warnung vor der Katastrophe kam um 1.30 Uhr in der Früh, erinnert sich Galler: "Es könnte was Gröberes passieren, sagte man uns." Es dauerte. Um 16 Uhr kam schließlich das Wasser.

"Ich habe Hunderte Sandsäcke gefüllt. Aber, dass ich mein Hab und Gut in Sicherheit bringe, das habe ich nicht gemacht", sagt der Unternehmer und erinnert sich an die schrecklichen Ereignisse. "Die Schränke sind umgefallen, als wenn sie nur zwei Kilogramm wiegen würden."

Das alles hat er nur gehört. Als die Gefahr zu groß wurde, hat er sich mit seiner Frau und dem Familienhund im oberen Stockwerk in Sicherheit gebracht, "ich bin um mein Leben gelaufen."

Der Bäcker hat die größten Schäden hier in Rust: "Ich habe fünf Häuser hier– die sind alle ein Totalschaden. Ich habe jetzt nicht einmal mehr ein Auto. Ich habe gar nichts."

Im Gespräch wird klar, auch wenn die Bewohner konkreter und intensiver gewarnt worden wären, man hätte nicht mehr Vorkehrungen treffen können. "Das Geschäft werden wir heuer wohl nicht mehr aufsperren können."

Nachsatz: "Vor allem wer es finanziert, ist jetzt die große Frage. Jetzt brauchen wir Solidarität, jetzt müssen sie uns helfen!"