Boykott-Aufrufe
Bilder erinnern an Tote in Gaza – so reagierte Zara
Nach der Veröffentlichung der neuesten Kampagnenbilder ruderte das spanische Modehaus zurück und löschte die Fotos. Der Aufruf zum Boykott bleibt.
Nicht das französische Luxushaus Balenciaga sorgt derzeit im Internet für Aufruhr, sondern der spanische Modehändler Zara: Die zuletzt veröffentlichte Kampagne zeigt ein Model, das eine in weiße Decken gewickelte Puppe trägt. Auf einem Foto liegt eine so eingepackte Figur auf dem Boden. "Unvollendete Skulpturen im Atelier eines Bildhauers", heißt von Seiten des Unternehmens.
Doch die Bilder erinnern viele an die in Leichentücher gehüllten Toten im Gazastreifen.
Ekelhafter Spott
Eine Instagram-Nutzerin schreibt zur Zara-Kampagne: "Wir alle haben die schrecklichen Bilder von eingewickelten Körpern aus Gaza gesehen. Es ist eindeutig ein bewusster Spott für die Palästinenser", schrieb etwa ein User auf Instagram. Auf X (ehemals Twitter) ist zu lesen: "Den Tod unschuldiger Kinder und Menschen als Werbung zu nutzen. Ekelhaft, einfach nur ekelhaft." Auf den Social-Media-Kanälen wurde deshalb jetzt zum Boykott von Zara aufgerufen.
Doch es gibt auch andere Stimmen im Netz, die vor allem aufgrund der Erklärung und der sofortigen Reaktion des spanischen Unternehmens, den Boykott als übertrieben empfinden.
So reagierte Zara
Nach der Kritik teilte die Tochtergesellschaft des spanischen Inditex-Konzerns am Dienstag mit, dass dem Management das "Missverständnis" im Zusammenhang mit Fotos leid tue. Der Gedanke hinter der Kampagne: "handgefertigte Kleidungsstücke in einem künstlerischen Kontext präsentieren". Die Kampagne, sei im Juli konzipiert und im September fotografiert worden. Am 7. Oktober griff die im Gazastreifen herrschende Terrororganisation Hamas israelische Zivilisten an, tötete und entführte Hunderte. Israel reagierte darauf mit massiven Gegenangriffen im Gazastreifen, die seither andauern.
Zara hat die entsprechenden Fotos inzwischen von der Internetseite und von Instagram gelöscht.