Im Auftrag von ATV hat "Heute"-Meinungsforscher Peter Hajek nun 800 wahlberechtigten Österreichern die obligate Sonntagsfrage gestellt.
Das Ergebnis: An der Spitze nichts Neues. Herbert Kickls FPÖ führt die brandaktuelle Polit-Umfrage weiter deutlich an. Eine Überraschung liefert jedoch Dominik Wlazny mit seiner Bierpartei. Peter Hajek schätzt die Pogo-Partei, die zuletzt 8.000 Neumitglieder gewinnen konnte, auf 8 Prozent hoch (800 Befragte, Schwankungsbreite ± 3,5 Prozent).
Brisant: Damit kommt Pogo, dessen Antritt noch nicht einmal fix ist (er will 20.000 Parteimitglieder), auf den selben Wert wie die Regierungspartei Grüne. Die Ökos müssen ebenso wie die Neos den Verlust von je einem Prozent hinnehmen.
Wlaznys Erfolg kommt aber nicht komplett unerwartet. Neben dem starken Engagement der Bierpartei durch zahlreiche Versammlungen und Social-Media-Auftritten bekam Wlazny zuletzt auch durch andere Polit-Umfragen Rückenwind: Im Politik-Ranking zur Medienpräsenz befindet er sich auch auf Platz 15 und auch damit unter den Top-20-Politikern.
Die Umfrage zeigt, dass die Bierpartei schwer als reine "Spaßpartei" abgetan werden kann. Wie konkurrenzfähig sie tatsächlich ist, wird aus der Umfrage ersichtlich. Während alle Parteien – außer der SPÖ – zuletzt Federn lassen mussten, segelt Wlaznys Projekt Richtung sicheren Einzug in den Nationalrat (Hürde: vier Prozent).
Die FPÖ gab zuletzt um zwei Prozentpunkte nach, liegt aber noch immer acht Prozent vor den Roten. Die ÖVP rutschte auf 21 Prozent (und hinter die SPÖ) ab. Die KPÖ würde den Einzug in den Nationalrat mit drei Prozent nach jetzigem Stand knapp verfehlen – hat aber innerhalb der Schwankungsbreite alle Chancen.
„Die große Herausforderung für Dominik Wlazny wird der Wahlkampf darstellen.“Peter HajekMeinungsforscher
Meinungsforscher Peter Hajek zum neuesten ATV-Trend: "Die Bierpartei als 'new kid on the block' sammelt Wählerinnen und Wähler querbeet ein. Die große Herausforderung für Dominik Wlazny wird aber der Wahlkampf darstellen, denn eine Nationalratswahlkampf ist etwas anderes als einen Bundespräsidentenwahl, wo man auf niemanden Rücksicht nehmen muss. Schlag nach bei Frank Stronach der sich im Wahlkampf zur Nationalratswahl 2013 im TV um Kopf und Kragen geredet hat."
Die Umfrage zeigt auch neue mögliche Koalitionen auf. Als Zweier-Varianten hätten – Stand jetzt – lediglich FPÖ/ÖVP und FPÖ/SPÖ eine Mehrheit. Eine Zusammenarbeit mit den Blauen um Herbert Kickl kommt für die Sozialdemokraten bekanntlich nicht in Frage.
Peter Hajek: "Die SPÖ-Wählerschaft hat sich in der Koalitionsfrage klar positioniert: ÖVP und Grüne sind die zukünftigen Lieblingspartner, möglicherweise wird es auch drei Parteien für eine Koalition abseits der FPÖ brauchen."