US-Wahl
Biden-Nachfolge – erste Favoritin zeichnet sich ab
Die US-Vizepräsidentin Kamala Harris erzielt bei Umfragen inzwischen bessere Werte gegen Donald Trump als der aktuelle Amtsinhaber Joe Biden.
In der Debatte um die Eignung von US-Präsident Joe Biden als Präsidentschaftskandidat richtet sich der Fokus zunehmend auf seine Stellvertreterin Kamala Harris. Demokraten, die entschlossen sind, Donald Trump von einer Rückkehr ins Weiße Haus abzuhalten, haben nun die Umfragen zur Kenntnis genommen, die nach Bidens TV-Debakel veröffentlicht wurden.
In einem Szenario, in dem Harris gegen Trump antreten würde, schneidet die Vizepräsidentin einige Prozentpunkte besser ab als Biden. In diesem Fall unterstützen 47 Prozent der Befragten Trump und 45 Prozent Harris. Anders als bei Biden (49 Prozent für Trump, 43 für Biden) liegt Harris' Ergebnis zumindest im Bereich der Fehlerspanne.
Leichtere Hürden
Vizepräsidentin Kamala Harris wurde lange von vielen Parteikollegen abgeschrieben, da ihre Schwierigkeiten als Zweite im Bunde ihre Aussichten, eines Tages Präsidentin zu werden, zu trüben schienen. Doch während der Druck auf Präsident Joe Biden wächst, zurückzutreten, sehen Parteimitglieder sie plötzlich in einem neuen Licht.
Als amtierende Vizepräsidentin würde sie weniger praktische Hürden als andere potenzielle Ersatzkandidaten überwinden müssen, wenn sie zur Kandidatin der Partei wird – am wichtigsten ist, dass sie auf die beträchtliche finanzielle Summe zugreifen könnte, die Biden bereits gesammelt hat. Außerdem ist sie auf der Weltbühne sichtbar, zuletzt als Vertreterin des Weißen Hauses beim Ukraine-Friedensgipfel auf dem Bürgenstock.
Wie wichtig die Umfragewerte sind
In den USA spielen solche Umfragen – obwohl sie wegen verschiedener Faktoren oft vergleichsweise ungenau sind – eine große Rolle. Mehren sich die schlechten Werte für einen Politiker, kann das eine wichtige Signalwirkung für dessen Unterstützer haben, also auch für die im US-Wahlkampf unabdingbaren Geldgeber.
Weißes Haus stellt sich hinter Biden
Das Weiße Haus hält weiter an der Aussage fest, Biden werde nicht aus dem Rennen aussteigen, und dementierte Medienberichte über angebliche Rückzugsgedanken des US-Präsidenten entschieden. Eine Frage nach der künftigen Rolle von Harris beantwortete Sprecherin Karine Jean-Pierre lediglich mit der Aussage, sie werde keine hypothetischen Szenarien kommentieren.