Rotes Meer
Biden droht Huthi-Rebellen mit Einsatz von US-Soldaten
Die Huthi-Rebellen im Jemen greifen seit Ausbruch des Gaza-Krieges Schiffe im Roten Meer an. Die USA und elf Länder fordern einen sofortigen Stopp.
Die USA, Deutschland und zehn weitere Staaten haben gemeinsam die pro-iranischen Huthi-Rebellen im Jemen aufgerufen, ihre Angriffe auf Frachtschiffe im Roten Meer "unverzüglich" einzustellen. "Wir fordern das unverzügliche Ende dieser illegalen Angriffe und die Freisetzung der unrechtmäßig festgehaltenen Schiffe und Crews", hieß es in der am Mittwoch vom Weißen Haus in Washington veröffentlichten Erklärung.
Die Huthis wurden darin gewarnt, dass sie "die Verantwortung für die Konsequenzen tragen, sollten sie weiterhin Menschenleben, die globale Wirtschaft und den freien Handelsverkehr auf den wichtigen Wasserwegen der Region bedrohen". Laut Medienberichten erwägt US-Präsident Joe Biden direkte Angriffe der US-Streitkräfte gegen die Huthis, sollten diese ihren Beschuss von Frachtschiffen fortsetzen.
Nach mehreren Angriffen auf Handelsschiffe meiden 18 Logistik-Unternehmen die Route durch das Rote Meer, heißt es von der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation IMO.
Huthi-Miliz greift wiederholt Schiffe an
Die Aufforderung an die Rebellengruppe wurde unter anderem auch von Australien, Großbritannien, Japan und Kanada unterzeichnet. Als einziger arabischer Staat trat Bahrain der Erklärung bei. Der kleine Golfstaat hat stark angespannte Beziehungen zum Iran, der die Huthi-Rebellen im jemenitischen Bürgerkrieg unterstützt.
Seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas Anfang Oktober hat die Huthi-Miliz wiederholt Schiffe attackiert. Die Huthis erklärten, sie griffen aus Solidarität mit den Palästinensern Schiffe an, die Verbindungen zu Israel hätten.
Wichtige Handelsroute
Das Rote Meer ist eine zentrale Handelsstraße, über die bis zu zwölf Prozent des Welthandels abgewickelt werden. Der Jemen liegt an der Meerenge Bab-al-Mandeb zwischen dem Roten Meer und dem Golf von Aden. Wegen der Huthi-Angriffswelle auf Containerschiffe meiden mehrere Reedereien die Fahrt durch die Meerenge inzwischen.
Um die Handelsschifffahrt zu schützen, gaben die USA Mitte Dezember die Bildung einer internationalen Militärkoalition bekannt. Dieser gehören nach Angaben des Pentagons inzwischen mehr als 20 Staaten an. Deutschland zählt bislang nicht dazu, erwägt nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Berlin jedoch seinen Beitritt.