Biathlon-Star trauert am Podest um toten Opa

Es waren bittere Tränen, die der Norweger Vetle Sjaastad Christiansen bei der Siegerehrung weinte. Nach seiner zweiten Bronzemedaille bei der Biathlon-WM in Nove Mesto überkamen den 31-Jährigen bei der Nationalhymne die Gefühle.

Der Großvater des Biathleten war am Freitag im Alter von 97 Jahren gestorben. Dominator Johannes Thingnes Bö tröstete seinen Landsmann auf dem Podest. 

"Das war eine Achterbahn der Gefühle dieses Wochenende. Er war zwar alt, aber es ist sehr, sehr traurig", sagte Christiansen nach der Siegerehrung mit Tränen in den Augen. Und weiter: "Es war etwas schwierig, die Kräfte zu mobilisieren."

"Bis zum Wochenende durchhalten"

Am Mittwoch sah Opa Anton noch die Mixed-Staffel, wunderte sich, warum sein Enkel nicht eingesetzt wurde. "Meine Eltern haben ihm gesagt, dass er noch bis zum Wochenende durchhalten muss, dann starte ich. Aber er hat es nicht mehr geschafft", sagte der Norweger dem Sender NRK mit wackliger Stimme.

Christiansen war sich nach der Verfolgung sicher, dass sein Opa ihm vom Himmel aus zugesehen hat: "Am Wochenende gab es auch viele positive Emotionen."

"Während sie ihn anfeuern"

Im Vorjahr musste der sechsfache Weltcupsieger kurz vor der WM den Tod seiner Großmutter verkraften. Er konnte sich weder von seinem Opa noch von seiner Oma verabschieden.

Seine Teamkollegen waren beeindruckt von der Leistung trotz der schwierigen Situation. Sieger Bö schenkte dem Trauernden tröstende Worte: "Ich vermute, seine Großeltern sitzen oben im Himmel, genießen Biathlon und trinken eine Tasse Kaffee, während sie ihren Enkel anfeuern."