Spionage für China
"Beunruhigend" – jetzt reagiert AfD auf Spitzel-Affäre
Die Vorwürfe wiegen schwer: Ein enger Mitarbeiter des AfD-Politikers Maximilian Krah soll für China spioniert haben. Nun reagiert die Partei.
Nackenschlag für die AfD wenige Wochen vor der anstehenden EU-Wahl: Ein enger Mitarbeiter des Spitzenkandidaten Maximilian Krah wurde am Dienstag in Dresden verhaftet. Laut Generalbundesanwaltschaft soll Jian G. als Agent des chinesischen Geheimdienstes tätig gewesen sein. Er habe im Januar 2024 wiederholt "Informationen über Verhandlungen und Entscheidungen im Europäischen Parlament an seinen nachrichtendienstlichen Auftraggeber" weitergegeben.
Zudem habe er für den Nachrichtendienst chinesische Oppositionelle in Deutschland ausgespäht – offenbar auch, indem er sich selbst als verfolgter Dissident inszenierte.
Am Dienstag zeigte sich die Parteispitze aufgrund der Vorwürfe alarmiert. "Herr Krah ist auf dem Weg nach Berlin. Wir werden uns heute Abend oder spätestens morgen Früh mit ihm zusammensetzen und auch im persönlichen Kontakt genau die Dinge besprechen, die Sie jetzt gerade angesprochen haben. Wir sehen das als absolut beunruhigend an, dass ein Mitarbeiter hier festgenommen wurde", erklärt Co-Parteichef Tino Chrupalla. Spätestens am Mittwoch wird sich die Partei zu den schweren Vorwürfen äußern.
China spielt Vorwürfe herunter
Auch die chinesische Regierung äußerte sich bereits zu der mutmaßlichen Spionage-Affäre und spielt die Vorwürfe herunter. "Wir sind uns über die Berichte im Klaren und auch über den Hype. Jeder kann natürlich sehen, dass diese Bedrohung, die angeblich von chinesischer Spionage ausgeht, ganz neu ist in Europa", erklärt Wang Wenbin vom chinesischen Außenministerium.
"In den vergangenen Jahren sind ja oft Hypes entstanden, nach einem Treffen mit hohen Repräsentanten Chinas und Europas. Was dahinter steckt, ist klar! Man will China in den Dreck ziehen und die Atmosphäre zwischen China und den Europäern zerstören", heißt es weiter.