Viele junge Patienten
Betrunken, ohne Helm: E-Scooter-Unfälle immer ärger
Scooter-Lenker sind oft gefährlich unterwegs, jedes Jahr gibt es mehr Unfälle. Schwere Kopf- und Gehirnverletzungen sind leider oft die Folge.
Rund 1.200 Verletzte gab es im Vorjahr bei Unfällen mit E-Scootern in ganz Österreich. Die Schwere der Verletzungen fällt deutlich schlimmer aus als bei Fahrradfahrern – zu diesem Schluss kommt nun eine neue Studie. Am häufigsten stürzen laut der Untersuchung Männer um die 30 Jahre mit E-Scootern – Verletzungen von Kopf, Gesicht und Gliedmaßen sind oft die Folge. Die meisten Lenker sind leider noch immer ohne Schutzhelm unterwegs. Auch haben etwa 30 Prozent der Menschen, die nach E-Scooter-Unfällen ins Krankenhaus eingeliefert werden, zuvor Alkohol getrunken, erklären die Forscher der University of New South Wales.
5.000 Patienten untersucht
Besorgniserregend ist laut den Experten die schnelle Zunahme bei Scooter-Unfällen – so auch in Wien. Im Jahr 2021 gab es 159 Unfälle mit E-Scootern in Wien, 2022 waren es bereits 359. In Wien gab es im ersten Halbjahr 2023 rund 139 Verletzte nach einem Crash mit dem E-Scooter.
Gehirnverletzungen
Eine Studie mit mehr als 5.000 Patienten, die in einem großen Traumazentrum in Paris behandelt wurden, zeigt: Die Sterblichkeitsrate bei Unfällen mit E-Scootern ist zwar nicht höher als bei Unfällen mit Fahrrädern oder Motorrädern. Das Risiko schwerer traumatischer Hirnverletzungen fällt jedoch etwas höher aus als bei Unfällen mit Fahrrädern (26 Prozent im Vergleich zu 22 Prozent bei Radlern). Laut Experten neigen E-Scooter-Fahrer zu deutlich riskanterem Verhalten als Radfahrer.
Jung, betrunken, ohne Helm
Im Vergleich zu verletzten Radfahrern sind die beim Fahren mit E-Scootern verletzten Personen tendenziell jünger, häufiger betrunken, tragen seltener Helme und sind häufiger nachts oder am Wochenende in Unfälle verwickelt. Die australischen Forscher fordern Hersteller und die Politik auf, Maßnahmen zu treffen, die die Sicherheit von E-Scootern erhöhen, zumal auch die Unfallfolgekosten hoch sind. Sie liegen bei rund 3.850 Euro pro Patient.